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Stadion

© Simulation: Albert Speer und Partner

Poststadion: Arena als Auffrischung

Der Berliner Fußballverband begrüßt den Stadionplan von Albert Speer. Der Bezirkschef Christian Hanke (SPD) plädiert für anderen Standort als den am Hauptbahnhof.

Hinter den Neubauplänen eines Fußballstadions am Hauptbahnhof stehen große Namen und noch größere Visionen. Wie berichtet, hat das Architekturbüro von Albert Speer eine moderne Arena für 16 Millionen Euro entworfen, die bis Sommer 2009 für 16.000 Zuschauer im Kessel des heruntergekommen Poststadions gebaut werden könnte. Bezirksbürgermeister Christian Hanke (SPD) kennt die Details, ist aber skeptisch. Er schlägt stattdessen vor, für einen Stadionbau den Standort „auf dem Brachland an der Heidestraße zu prüfen“. Das Areal ist doppelt so groß wie der Potsdamer Platz. Dort plant der Senat ein modernes Stadtquartier.

Die Stadionpläne liegen der Landespolitik vor und werden in drei Wochen der Bezirksverordnetenversammlung Mitte vorgestellt. Bis dahin will sich Sportstaatssekretär Thomas Härtel (SPD), der die Sanierungspläne kennt, nicht äußern. Die Fraktion von Bündnis 90/Die Grünen in der BVV lehnt die Pläne ab, weil der Bezirk „seit Jahren einen auffälligen Mangel an Sportflächen aufweist“. Zwar würde Initiator Tennis Borussia laut Aufsichtsratschef Willy Kausch auch die umliegenden Sportplätze sanieren und außerhalb des Stadions eine neue Laufbahn errichten. Im Sportamt hält man jedoch dagegen: Der Bezirk baut bereits in diesem Sommer zwei Sportplätze für 400.000 Euro, die Anlage werde in Etappen saniert – für den Schul- und Breitensport.

1.FC Union saniert eigenes Stadion

„Für die historische Anlage des Poststadions wäre eine Auffrischung sicher nicht schlecht“, meint hingegen der Präsident des 100.000 Mitglieder starken Berliner Fußball-Verbandes (BFV), Bernd Schultz. Er kenne das Vorhaben bereits „aus informellen Gesprächen“. Und weil der Traditionsklub Tennis Borussia einen privaten Investor gewonnen haben soll, sehe er das Projekt „grundsätzlich positiv“. Allerdings dürften andere Vereine, die im Poststadion ihre Heimat haben, nicht vertrieben werden.

Der 1. FC Union, der sein eigenes Stadion in Köpenick sanieren will, wollte die Pläne des Konkurrenten nicht kommentieren. Auch Union will einen Investor und Sponsoren für einen Ausbau in der Hinterhand haben. „Die Dinge sind in Bewegung“, sagte Unions Präsident Dirk Zingler gestern vor dem Heimspiel vor 8300 Zuschauern gegen Rot-Weiß Erfurt. Den Namen der privaten Geldgeber will Union nicht nennen. Te Be steht dem Vernehmen nach mit „Hochtief“ in Kontakt. Offiziell dementiert der Baukonzern sein Engagement. (AG/mko)

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