zum Hauptinhalt
Der Weihnachtsmarkt in der Potsdamer Innenstadt war am Freitag für mehrere Stunden gesperrt

© Sebastian Gabsch PNN

Update

Potsdam: Hinter Paketbombe steckt Millionenerpressung gegen DHL

Die mutmaßliche Paketbombe nahe des Weihnachtsmarktes in Potsdam ist Teil einer Millionenerpressung gegen den Lieferdienst DHL. Den entscheidenden Hinweis lieferte offenbar ein rekonstruierter QR-Code.

Hinter der in Potsdam gefundenen mutmaßlichen Paketbombe steckt nach Erkenntnissen der Ermittler eine Millionenerpressung gegen den Paketdienst DHL. Das sagte Brandenburgs Innenminister Karl-Heinz Schröter (SPD) am Sonntag bei einer Pressekonferenz in Potsdam. Ermittelt wurde dies offenbar über die Rekonstruktion eines QR-Codes, der bei der kontrollierten Sprengung des Paketes zunächst zerstört worden war. Innenminister Schröter sprach von einer guten und einer schlechten Nachricht.

Die gute Nachricht sei, dass die Bedrohung mit an "Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit" nicht dem Weihnachtsmarkt in der Innenstadt der brandenburgischen Landeshauptstadt gegolten habe.. Ermittelt wird nach den Worten von Oberstaatsanwalt Junker nun nicht mehr nur wegen des Versuchs der Herbeiführung einer Sprengstoffexplosion, sondern auch wegen schwerer räuberischer Erpressung. Der von einer Erpressung betroffene Paketdienst DHL will zu dem Fall derzeit keine Stellung nehmen.

Polizeipräsident Mörke warnte, dass weitere solcher Sendungen nach jetzigem Ermittlungsstand möglich seien. "Die Menschen nehmen bewusst die Schädigung von Leben und Gesundheit von Menschen in Kauf". So wird Mörke von der Polizei Brandenburg bei Twitter zitiert. Bisher sei jedoch nicht bekannt, dass weitere Pakete im Umlauf seien. Wer jedoch ein auffälliges Paket bekomme, solle es nicht öffnen und sofort die Polizei verständigen. Brandenburgs Polizei veröffentlicht Tipps, wie ein auffälliges Paket erkannt werden kann.

Empfohlener redaktioneller Inhalt

An dieser Stelle finden Sie einen von unseren Redakteuren ausgewählten, externen Inhalt, der den Artikel für Sie mit zusätzlichen Informationen anreichert. Sie können sich hier den externen Inhalt mit einem Klick anzeigen lassen oder wieder ausblenden.

Ich bin damit einverstanden, dass mir der externe Inhalt angezeigt wird. Damit können personenbezogene Daten an Drittplattformen übermittelt werden. Mehr Informationen dazu erhalten Sie in den Datenschutz-Einstellungen. Diese finden Sie ganz unten auf unserer Seite im Footer, sodass Sie Ihre Einstellungen jederzeit verwalten oder widerrufen können.

Die Ermittlungsbehörden verwiesen auf einen ähnlichen, einige Wochen zurückliegenden Fall in Frankfurt (Oder). Die Potsdamer Polizei geht davon aus, dass der oder die Erpresser der DHL aus dem Raum Berlin-Brandenburg stammen. Das sagte Polizeipräsident Hans-Jürgen Mörke am Sonntag in Potsdam. Die Ermittlungen hätten zu diesem Ergebnis geführt. Allerdings könne er aus ermittlungstaktischen Gründen keine Hintergründe dazu nennen. Die Polizei hat ein Hinweistelefon eingerichtet, das unter 0331-505950 erreichbar ist.

Empfohlener redaktioneller Inhalt

An dieser Stelle finden Sie einen von unseren Redakteuren ausgewählten, externen Inhalt, der den Artikel für Sie mit zusätzlichen Informationen anreichert. Sie können sich hier den externen Inhalt mit einem Klick anzeigen lassen oder wieder ausblenden.

Ich bin damit einverstanden, dass mir der externe Inhalt angezeigt wird. Damit können personenbezogene Daten an Drittplattformen übermittelt werden. Mehr Informationen dazu erhalten Sie in den Datenschutz-Einstellungen. Diese finden Sie ganz unten auf unserer Seite im Footer, sodass Sie Ihre Einstellungen jederzeit verwalten oder widerrufen können.

Großer Schrecken am vergangenen Freitag

Zuvor war am Freitag einer Apotheke nahe des Weihnachtsmarktes in der Innennstadt von Potsdam ein verdächtiges Paket geliefert worden. Ermittlungen ergaben, dass in diesem sich Nägel, Drähte, Batterien und ein Böller befanden. Die Polizei hält es entgegen früherer Meldungen über einen fehlenden Zündmechanismus inzwischen doch für möglich, dass der Sprengsatz „umsetzungsfähig“ war. Dafür spreche etwa die Aussage des Apothekers in Weihnachtsmarktnähe, der das Paket entgegengenommen und die Polizei alarmiert hatte. Demnach gab es beim Öffnen ein zischendes Geräusch.

Der Weihnachtsmarkt war am Wochenende bei erhöhter Polizeipräsenz wieder normal geöffnet. (mit epd, dpa)

Carolina Schwarz

Zur Startseite

showPaywall:
false
isSubscriber:
false
isPaid:
showPaywallPiano:
false