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Von der Verdrängung bedroht: Die Jugendclubs Potse und Drugstore in der Potsdamer Straße

© imago/Schöning

Potse und Drugstore: Die Zukunft der Schöneberger Jugendclubs bleibt offen

Ende des Jahres müssen die beiden Jugendclubs aus ihren Räumlichkeiten raus. Aber was passiert dann? Der Bezirk sucht noch nach Lösungen.

Seit drei Jahren ist der Verbleib der Jugendclubs „Potse“ und „Drugstore“ in der Potsdamer Straße 180 in Schöneberg unsicher, seit einem Jahr wissen die Nutzer, dass ihr Mietvertrag am 31. Dezember endet. Der Vermieter will die für Punkkonzerte bekannten Clubs nicht mehr im Haus haben. Ihre Situation passt zu den Veränderungen in der Potsdamer Straße: Neben Galerien und Edelboutiquen sind Punkkonzerte keine erwünschten Nachbarn, besonders seit das Co-Living-Unternehmen rent24 die Etage über den Jugendclubs bezogen hat.

Zumindest hat das Bezirksamt Tempelhof-Schöneberg zwei neue Räumlichkeiten für die Clubs in Aussicht, beide in der Potsdamer Straße. Ein Gebäude gehört der BIM, eines der Gewobag. Der Bezirk gibt zu, dass bei den neuen Objekten noch „nicht alle Probleme gelöst sind“. So fehlten noch ein zweiter Notausgang, Lärmschutz und sanitäre Anlagen.

Auf beide Gebäude aufteilen

Sollten die Verhandlungen klappen, müssten sich die Clubs auf beide Gebäude aufteilen. Die Konzerte, die oft nachts, also „nicht zu Spießerzeiten“ stattfänden, wie Baustadtrat Jörn Oltmann (Grüne) sagt, könnten im Gewerbegebäude der BIM abgehalten werden, leisere Angebote der Clubs dagegen in einem Gewobag-Gebäude, das auch Wohnungen beherbergt.

Als 2017 klar wurde, dass der Eigentümer den Mietvertrag der Clubs nicht weiter verlängert, war ein Gebäude der Gewobag in der Bülowstraße im Gespräch. Das Unternehmen bekundete damals seinen „ausdrücklichen Willen“, dass die Clubs ihre Arbeit dort fortführen können. Doch im Gebäude sollen auch Wohnungen entstehen, für Konzerte wäre es ungeeignet, sagt Oltmann. Jetzt werde mit der Stiftung Berliner Leben „ein Nutzungskonzept erarbeitet“, so die Gewobag.Solange die Verhandlungen andauern, können die Kollektive nicht planen. Drugstore ist Berlins ältestes selbstverwaltetes Jugendzentrum, seit 1972 im Kiez.

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