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Präsidentenbesuch: Obama zum Mauerfall-Jubiläum in Berlin erwartet

Bundeskanzlerin Merkel soll den US-Präsidenten für den 9. November nach Berlin eingeladen haben. Auch Bush senior und Berlusconi wollen kommen.

Von Sabine Beikler

Das ist Chefsache: Bundeskanzlerin Angela Merkel hat dem Vernehmen nach US-Präsident Barack Obama während seines Deutschlandbesuchs zur Feier des Mauerfalls am 9. November eingeladen. Das Bundeskanzleramt will das offiziell nicht bestätigen; aber auch nicht dementieren. Regierungssprecher Ulrich Wilhelm hatte kürzlich erklärt, der 9. November sei „für unser Land ein besonderes Datum“ und deshalb werde „ein besonderes Gedenken“ stattfinden. Dazu zählt auch die Auswahl von Staatsgästen. Dass Obama bei seinem derzeitigen Deutschlandbesuch nicht Berlin besucht, wird eher als „positives Zeichen“ für eine Visite im November gewertet. Zur Mauerfall-Feier in Berlin werden viele Zeitzeugen, Politiker und Prominente erwartet.

So soll George H. W. Bush, vor 20 Jahren US-Präsident, schon mündlich zugesagt haben. Bush war schon vor zehn Jahren beim zehnjährigen Jubiläum zum Mauerfall dabei. Einen Tag zuvor, am 8. November 1999, wurde Bush senior die Berliner Ehrenbürgerwürde verliehen. Auch der frühere deutsche Außenminister Hans-Dietrich Genscher (FDP) und Michail Gorbatschow, ehemaliger Staatspräsident der Sowjetunion, werden am 9. November in Berlin erwartet. Auch Altbundeskanzler Helmut Kohl (CDU) sowie frühere Bürgerrechtler wie Bärbel Bohley, Roland Jahn oder Wolfgang Templin wurden eingeladen, sagte Moritz van Dülmen von der landeseigenen Veranstaltungsgesellschaft Kulturprojekte Berlin. „Gesetzt“ sind der frühere Regierende Bürgermeister Walter Momper (SPD), Bundespräsident Horst Köhler (CDU), Berlins Regierender Bürgermeister Klaus Wowereit (SPD), Bundestagspräsident  Norbert Lammert (CDU) und Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU), sofern sie nach der Bundestagswahl noch im Amt sind. Auch zwei Friedensnobelpreisträger sollen an den Feierlichkeiten teilnehmen: Kofi Annan und Muhammad Yunus.

Berlin feiert den 20. Jahrestag des Mauerfalls mit einem „Fest der Freiheit“ am Brandenburger Tor, das Kulturprojekte Berlin organisiert. Symbolisch soll der Fall der Mauer zwischen Reichstag und Potsdamer Platz mit 1000, etwa 2,5 Meter hohen Dominosteinen aus Styropor nachempfunden werden – live im ZDF übertragen. Auch wenn die komplette Choreografie noch nicht steht: Die letzten 30 bis 40 Steine sollen von den geladenen Zeitzeugen und Politikern umgestoßen werden.

Land und Bund stehen zwar in engem Kontakt miteinander und versuchen sich abzustimmen. Man sei „schon sehr weit“ mit den Planungen, sagte Senatssprecher Richard Meng. „Wir waren jetzt darauf, dass der Bund sich darüber klar wird, was er beisteuert – etwa Saalveranstaltungen im Reichstag – und welche Staatsgäste kommen.“

Derzeit hüllt sich der Bund noch in Stillschweigen. Offenbar haben aber schon mehrere Botschaften gegenüber Land oder Bund ihr Interesse an der Teilnahme an den Feierlichkeiten bekundet. So will dem Vernehmen nach der italienische Ministerpräsident Silvio Berlusconi nach Berlin kommen. Auch Vertreter der früheren Alliierten werden erwartet. Und sollte Obama nach Berlin kommen, werden sich auch Frankreichs Staatspräsident Nicolas Sarkozy, der englische Premier Gordon Brown und der russische Präsident Dmitri Medwedew ansagen.

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