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Unter den Preisträgern waren Wotan Wilke Möhring, Naomi Campbell, Liv Tyler, will.i.am und Bill Murray (v. li.).

© Getty Images for GQ

Preisverleihung in Berlin: Die Männer und Frauen des Jahres

Das Männermagazin GQ hat Preise verliehen. Unter den Geehrten waren aber nicht nur Männer, sondern unter anderem auch Naomi Campbell und Liv Tyler.

Kann man seiner Laudatorin ein blumigeres Kompliment machen? „Sie duftet wie der Frühling im Paradies“, sagte Bill Murray über seine deutsche Schauspielkollegin Lisa Martinek. Sie hatte ihn zuvor bei der Preisverleihung „Männer des Jahres 2016“ des Magazins GQ in der Komischen Oper als „Legende des Jahres“ geehrt. Als einen Mann, der schon Ende der 1970er Jahre eine Ära geprägt hat, der keine Angst und keinen Agenten hat, seinen Anrufbeantworter nur sporadisch abhört und „bis auf die molekulare Ebene entspannt“ ist.

Das sah man auf den ersten Blick. Mit seinem hellen Anzug bei dieser „Strictly black tie“-Veranstaltung wirkte er unter all den artigen Jungs mit ihren schwarzen Schleifen zum Smoking wie ein Paradiesvogel im Sommeranzug. Und tat sich auch gleich noch hervor mit einer kurzen und lustigen Danksagung (Achtung, Vorbild!): „Keine Ahnung, was es heißt, eine Legende zu sein“, sagte er. „Aber ich fürchte, es heißt, dass man nicht wirklich existiert.“ Auf jeden Fall sei es ein großartiges Gefühl, in Berlin aufzuwachen.

Und dann fügte er einen Satz hinzu, vor dem ihn alle seine Freunde gewarnt hätten, aber das musste einfach mal raus: „Ich bin eine Currywurst.“ Standing Ovation. Einer musste ja an Kennedy erinnern. Zuvor hatte schon jemand den Unternehmer Carsten Maschmeyer als Nachfolger für Angela Merkel ins Gespräch gebracht. Solchen Witzen kann man dieser Tage nicht entgehen.

Naomi Campbell: die Frau, „für die das Wort Supermodel erfunden wurde“

Zur Einstimmung des Abends hatte der Dresdner Kreuzchor Herbert Grönemeyers „Männer“ gesungen, engelsgleich. Und es waren auch wirkliche Prachtexemplare dort versammelt: Jérôme Boateng war „Mann des Jahres“ in der Kategorie „Sport“ und zeigte, dass er in Armani genauso gut aussieht wie im Trikot. Kein Wunder, dass Laudatorin Dennenesch Zoudé, den Besitzer von 650 Paaren Turnschuhen, auch als Stilikone lobte: „Im Fußball defensiv, als Mensch offensiv.“ Designer Philipp Plein und Naomi Campbell lobten sich gegenseitig für Auszeichnungen in den Kategorien „Mode“ und „Model of the Century“. „Als sie anfing, gab es noch keine Blackberrys und wenn sie aufhört, wird es keine mehr geben“, sagte Plein und fand damit ein passendes Bild für die schon drei Jahrzehnte währende Karriere einer Frau, „für die das Wort Supermodel erfunden wurde“.

Der Preisregen war nämlich keineswegs auf Männer beschränkt. Mit Liv Tyler wurde eine „Gentlewoman of the Year“ ernannt. Schauspieler Wayne Carpendale bewies bei seiner Laudatio auf die Hollywood-Aktrice, dass auf der Bühne manches geht, das im politischen Leben verfänglich wäre. Er bezeichnete die Mutter von drei Kindern als „süßen Magneten“. Die bedankte sich artig, dass der Preis ihr die Gelegenheit gegeben habe, mal wieder einen Abend auszugehen.

Die Band BossHoss in der Kategorie „Entertainment“ und Rapper Cro in der Kategorie „Musik National“ ließen ihre Werke für sich sprechen. Außerdem gab es Preise für „Best Dressed“ und „Film National“, die der Mitbegründer der Pop-Combo Black Eyed Peas, will.i.am, und Schauspieler Wotan Wilke Möhring davontrugen. Moderatorin Barbara Schöneberger leitete gekonnt über zur Aftershow-Party: „Alkohol ist nicht die Antwort, aber man vergisst wenigstens die Frage.“

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