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Preisverleihung: Merkel erhält "Goldene Henne"

Für ihre Verdienste beim Zusammenwachsen von Ost und West ist Bundeskanzlerin Angela Merkel mit dem wichtigsten ostdeutschen Medienpreis, der "Goldenen Henne", ausgezeichnet worden.

Berlin - Es war ein Abend der Standing Ovations: Bei der Verleihung des Medienpreises "Goldene Henne" gab es am Mittwochabend in Berlin so viel stehenden Applaus für die Preisträger wie selten zuvor. Freuen konnten sich über diese besondere Gunstbezeigung des Publikums unter anderen die Schauspielerin Jutta Hoffmann, Fußball-Nationaltrainer Joachim Löw und Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU).

Merkel war die prominenteste Preisträgerin des Abends und versprach vor rund 2000 Gästen in Berlins Mitte, dass sie mit der "Henne" ihren Humor behalten wolle, da der Preis bekanntlich an die Kabarettistin Helga Hahnemann erinnere. Die Bundeskanzlerin, die sich sichtlich über die Ehrung und den Zuspruch freute, wurde für ihre Verdienste um das Zusammenwachsen von Ost und West im wiedervereinten Deutschland geehrt. Frühere Preisträger waren unter anderen Helmut Kohl und Michail Gorbatschow.

"Klinsmann hat gezeigt, dass es geht"

Zur Verleihung im Friedrichtstadtpalast in Mitte waren rund 2000 Gäste gekommen, darunter viele Prominente aus Politik, Wirtschaft, Medien, Entertainment und Sport. "Goldene Hennen" gingen auch an die Sportlerin Claudia Pechstein als erfolgreichste Winterolympionikin aller Zeiten und die Fußball-Nationalelf mit Trainer Joachim Löw. Berlins Regierender Bürgermeister Klaus Wowereit (SPD) regte als Laudator an, dass die Mannschaftsleistung der Kicker auch beispielgebend für andere Bereiche, beispielsweise die Politik, sein könnte. Der ehemalige Trainer Jürgen Klinsmann und seine Truppe hätten gezeigt, "dass es geht". Publikumspreisträger in der Sparte Musik wurde der argentinische Schlagerstar Semino Rossi. Die TV-Moderatorin Andrea Kiewel (ZDF-"Fernsehgarten") konnte sich über den Preis in der Kategorie Fernsehen freuen.

Ehrung für "Das Leben der Anderen"

Der Schauspieler Ulrich Mühe erhielt eine "Henne" für die Darstellung eines Stasi-Offiziers im Kinofilm "Das Leben der Anderen". Schauspiel-Kollegin Gesine Cukrowski hob in ihrer Laudatio hervor, der Film habe so eine stille Kraft, "dass uns Zuschauern der Atem wegbleibt". Mühe sagte in seiner Dankesrede, er sei sehr stolz auf diese Arbeit. Auch weil er mit ihr zu der Diskussion habe beitragen können, was man heute mit den Stasi-Akten anfängt, "ohne sich einer zweiten Verfolgung auszusetzen".

Der in diesem Jahr verliehene Sonderpreis zum 60. Geburtstag der als Produktionsfirma nicht mehr existierenden DEFA ging an die Schauspieler Jutta Hoffmann ("Bandits", Kommissarin Wanda Rosenbaum in "Polizeiruf 110"), Winfried Glatzeder ("Die Legende von Paul und Paula", Kommissar Ernst Roiter in "Tatort") und Gojko Mitic ("Die Söhne der großen Bärin", "Apachen"). Der brandenburgische Ministerpräsident Matthias Platzeck (SPD) würdigte Mitic als den "Häuptling aller Ost-Indianer". Zugleich mahnte der Regierungschef, dass viele von der DEFA produzierte Filme zum deutschen Kulturerbe gehörten - und "so sollten wir sie auch künftig behandeln".

Eine "Goldene Henne" in der Sparte Charity erhielt die Ordensfrau Schwester Monika Hesse, die im brandenburgischen Schönow das Kinderhaus "Sonnenblume" für in Not geratene Schwangere und Findelkinder betreut. Sie mahnte das Publikum, in Not Geratene nicht zu vergessen. (tso/ddp)

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