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Berlin: Prenzlauer Berg: Anwohner noch immer ohne Parkplatz

Aus der seit Jahren geplanten Parkraumbewirtschaftung an der Max-Schmeling-Halle wird vorerst nichts. Ein jetzt vorliegendes Expertengutachten habe ergeben, dass sie unrentabel sei und den Bezirk monatlich rund 8000 Mark kosten werde.

Aus der seit Jahren geplanten Parkraumbewirtschaftung an der Max-Schmeling-Halle wird vorerst nichts. Ein jetzt vorliegendes Expertengutachten habe ergeben, dass sie unrentabel sei und den Bezirk monatlich rund 8000 Mark kosten werde. Mit dieser Neuigkeit überraschte Baustadtrat Horst Hartramph (CDU) die Zuhörer einer Anwohnerdiskussion (die vierte im Übrigen zum Thema seit 1997). Er werde dem Bezirksamt von der Bewirtschaftung abraten, sagte er.

Hintergrund der zum Teil heftigen Proteste aus den Reihen der etwa 40 Anwohner ist der von der Max-Schmeling-Halle mit 11300 Plätzen und dem Kino Colosseum an der Schönhauser Allee ausgehende Parksuchverkehr im Wohngebiet. "Sie können hier abends stundenlang rumfahren, und finden keinen Parkplatz. Es sei denn, sie richten ihr Leben nach dem Zeitplan der Schmeling-Halle ein", erregte sich ein Anwohner.

Noch vor rund einem Jahr hatte die damalige Baustadträtin Prenzlauer Bergs, Dorothee Dubrau (Bündnis 90 / Grüne), eine Parkraumbewirtschaftung in Aussicht gestellt. Damals hielten viele das Konzept allein nicht ausreichend. "Das Problem ist, dass der größte Teil der Parkplätze ohnehin von Anwohnern benötigt wird", führte der Sprecher des lokalen Bürgervereins Michail Nelken auch diesmal an. Also bringe die Bewirtschaftung keine Entlastung für die Anwohner. Die für eine Finanzierung der Bewirtschaftung nötigen regelmäßigen Kurzzeitparker kämen tagsüber gar nicht in die Wohnstraßen. Das nun von Stadtrat Hartramph angeführte Gutachten bestätigt offenbar diese Bedenken. Ablehnung signalisierte Hartramph indes auch zu der Forderung des Bürgervereins nach reinen Anwohnerparkbereichen. Dies sei rechtlich bedenklich. Empörung und erneute Forderungen waren die Reaktion der Bürger: Es sei überhaupt nicht einzusehen, sagte ein Anwohner, wieso der Senat die Max-Schmeling-Halle mitten in ein dicht besiedeltes Wohngebiet geplant habe, jetzt aber nicht monatlich 8000 Mark investieren könne.

Nun soll geprüft werden, ob die Polizei künftig die nicht unmittelbar an die Schönauser Allee angrenzenden Karrees während Veranstaltungen für den Besucherverkehr absperren kann. Die Betreibergesellschaft der Schmeling-Halle wurde aufgefordert, die Besucher verstärkt auf den Parkplatzmangel, nahegelegene Parkhäuser und die öffentlichen Verkehrsmittel hinzuweisen.

Boulevard Berlin: Was die Stadt bewegt...

ot

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