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parken prenzlauer berg

© Tsp/Pieper-Meyer

Prenzlauer Berg: Parktickets im Szenekiez

In Prenzlauer Berg sind Parkplätze rar. SPD und Grüne wollen Autofahrer möglichst bald zur Kasse bitten, wenn sie ihren Wagen zwischen S-Bahnring und der Bezirksgrenze zu Mitte abstellen wollen.

Für Autofahrer soll das Parken in weiten Teilen von Prenzlauer Berg bald kostenpflichtig werden: Für die Bezirksverordnetenversammlung am Mittwochabend stellte die SPD den Antrag, die Parkraumbewirtschaftung für rund 7700 Stellplätze zwischen dem S-Bahnring, der Bezirksgrenze zu Mitte und der Prenzlauer Allee einzuführen (siehe Grafik). Auch die Grünen und ihr für Verkehr zuständiger Stadtrat Jens-Holger Kirchner befürworten dies. Kirchner mit einem BVV-Beschluss im Mai. Die Bewirtschaftung könne dann ein Jahr später starten.

Ende 2008 hatte das vom Bezirk beauftragte Stadt- und Verkehrsplanungsbüro LK Argus GmbH ein Gutachten vorgelegt. Demnach gibt es in einigen Gebieten akuten Parkplatzmangel und viele Falschparker – auf 100 Stellplätze kommen im Durchschnitt 105 Autos. Vorerst keine Gebühr empfiehlt die Studie rund um den Falkplatz sowie östlich der geplanten Zonen bis zur Greifswalder Straße. Sollte sich aber der Parksuchverkehr dorthin verlagern, könne eine spätere Ausweitung sinnvoll werden.

CDU-Fraktionschef Johannes Kraft sieht die Pläne tendenziell skeptisch, will sich aber noch nicht festlegen. Zunächst werde man Mitte März den Gutachter anhören. Auch die Linksfraktion hat den Sachverständigen eingeladen und will sich erst danach positionieren. Für den stellvertretenden SPD-Fraktionsvorsitzenden Roland Schröder ist dagegen bereits klar, dass „Lärm und Abgase erheblich zurückgehen“ und Gäste der Lokale und Läden vermehrt Busse und Bahnen benutzen werden.

Anders als im Nachbarbezirk Mitte haben sich Gegner der Parkgebühren noch nicht organisiert. Im Gegenteil: Bei einem Diskussionsabend des Verkehrsclubs Deutschland (VCD) am heutigen Donnerstag soll sogar ein Aktionsbündnis für die Parkraumbewirtschaftung gegründet werden. Daran beteiligen wollen sich der VCD-Landesverband Nordost, der Bund für Umwelt und Naturschutz (BUND), Carsharing-Firmen sowie der Förderverein Helmholtzplatz, die Bürgerinitiative „Mehr Sicherheit für Kinder am Teutoburger Platz“ und weitere Anwohnervertretungen. Cay Dobberke

Heute um 19 Uhr: Diskussion des VCD „Besser parken in Berlin-Prenzlauer Berg“ im BVV-Saal Pankow (Haus 7, Eingang über Prenzlauer Allee 70).

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