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Prenzlauer Berg: Polizei sucht Zeugen nach fremdenfeindlichem Angriff

Im Fall eines in der Nacht zum Sonntag mit einem Baseballschläger niedergeschlagenen Italieners sucht die Polizei weiter nach Zeugen. Die beiden Täter hatten nach der Nationalität des Opfers gefragt und danach zugeschlagen.

Berlin/Wiesbaden - Der 30-Jährige war in der Nacht zum Sonntag im Stadtteil Prenzlauer Berg von drei Männern nach seiner Nationalität gefragt, anschließend als Ausländer beschimpft und mit einem Baseballschläger geschlagen worden. Der Staatsschutz hatte am Sonntag die Ermittlungen aufgenommen. Die als kahlköpfig beschriebenen Angreifer waren nach dem Überfall geflüchtet.

Berlins Innensenator Ehrhart Körting (SPD) verurteilte die Tat und versprach, «alles zu tun, um die Täter ausfindig zu machen und einer Bestrafung zuzuführen». Er fügte hinzu: «Solche Taten beschämen Berlin und sind absolut nicht zu tolerieren.»

Nach Ansicht des Bundesausländerbeirates ist der Angriff ein Zeichen für eine wachsende Fremdenfeindlichkeit in Deutschland. «Wir beobachten nicht nur in den neuen Bundesländern eine deutliche Zunahme der Vorbehalte gegenüber Migranten oder gar offene Ablehnung», erklärte der Vorsitzende der Organisation, Memet Kilic, am Montag in Wiesbaden.

Neben dem Staatsschutz stehe vor allem die Politik in der Verantwortung. «Die unsäglich geführten Diskussionen über Einbürgerungstests, Gewalt an Schulen, Deutsch auf Schulhöfen oder die Bedrohung Deutschlands durch Islamisten ermutigen die Täter geradezu, aus Parolen und Beschimpfungen Gewalt werden zu lassen», betonte Kilic. (tso/dpa)

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