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Prenzlauer Berg: Vivantes-Klinikum bleibt bis 2011

Schonfrist verlängert: Vivantes-Leitung und Betriebsrat einigen sich vorerst. Die Nachricht überrascht, das Aus für das Haus an der Fröbelstraße stand fest.

Das Vivantes-Klinikum Prenzlauer Berg bekommt noch eine Chance: Das Krankenhaus mit 146 Betten bleibe bis 2011 als Kiezkrankenhaus erhalten, gab Vivantes-Sprecher Uwe Dolderer gestern bekannt. Die Nachricht überrascht, das Aus für das Haus an der Fröbelstraße stand fest. Die Klinik sollte bis 2011 in ein ambulantes Ärztezentrum umgewandelt werden, alle Stationen sollten mit dem Klinikum Friedrichshain fusionieren – die Mitarbeiter fürchteten um ihre Jobs.

Für die Anwohner bedeutet die Entscheidung eine gesicherte Regelversorgung für die nächsten zwei Jahre: Die Rettungsstelle, die innere und chirurgische Station sowie die Geriatrie bleiben weiterhin in Betrieb. Die plastische Chirurgie, ein Teil der Unfallchirurgie und die Pneumologie sollen in zwei Wochen mit 35 Betten nach Friedrichshain umziehen. Außerdem wolle man die Geriatrie in Prenzlauer Berg weiter ausbauen, sagte Dolderer. Insgesamt werden in dem kleinsten Vivantes-Klinikum 38 Betten abgebaut, für die 30 neue in Friedrichshain entstehen sollen.

Gesundheitssenatorin Katrin Lompscher (Linke), Aufsichtsratsmitglied der Vivantes-Kliniken, betonte gegenüber dem Tagesspiegel, dass „die Klinik Prenzlauer Berg ein erkennbarer Teil des öffentlichen Krankenhausunternehmens Vivantes“ bleiben solle. Dies sah vor kurzem noch ganz anders aus: Im März hatte die Vivantes-Geschäftsführung bekannt gegeben, dass sie das Klinikum Prenzlauer Berg bis 2011 in ein Ärztezentrum umwandeln wolle. Die 270 Mitarbeiter sowie der Bezirk hatten sich gegen die Entscheidung mit Unterschriftenlisten und Protesten zur Wehr gesetzt.

Zwischen Betriebsrat und Geschäftsführung habe es daraufhin zahlreiche Gespräche zur Zukunft des Klinikums gegeben, sagte der Betriebsratsvorsitzende Moritz Naujack. „Die Entscheidung, den Standort zu schließen, war vorschnell.“ Er äußerte sich erleichtert darüber, dass die Arbeitsplätze der Klinikmitarbeiter nun zwei Jahre erhalten bleiben. Wie es ab 2011 genau weitergehe, sei „noch völlig offen“.

Kommende Woche wird Vivantes erneut verhandeln, diesmal mit der Gewerkschaft Verdi über einen neuen Tarifvertrag für alle 13 000 Beschäftigten. liv

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