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Berlin: Prenzlauer Berg: Wieder vorzeigbar

Der Schriftzug "Rot Front" ist schon fast sauber. Auch auf dem Terrazzo-Sockel sind kaum noch Graffiti zu sehen.

Der Schriftzug "Rot Front" ist schon fast sauber. Auch auf dem Terrazzo-Sockel sind kaum noch Graffiti zu sehen. Seit Montag reinigen die etwa 15 Freiwilligen des "Aktionsbündnisses Ernst-Thälmann-Denkmal" das bronzene Abbild des einstigen KPD-Vorsitzenden und Widerstandskämpfers an der Greifswalder Straße. Thälmann wird wieder vorzeigbar.

Mit Drahtbürsten, Abbeizmitteln und Brennern säubern sie die 1986 zur Eröffnung des gleichnamigen Neubaugebietes aufgestellte Bronze von Schmierereien. "Wir wollten nicht mit ansehen, dass die Denkmäler der Arbeiterbewegung so stiefmütterlich behandelt werden", sagt der Sprecher des Bündnisses, Max Renkl.

Vor einem Jahr gab es erste Gespräche mit dem Bezirk. Das größte Problem sei die Frage nach den richtigen Reinigungsmaterialien gewesen. Als alles geklärt schien, verhängte der Senat eine Haushaltssperre, und als letzlich alles unter Dach und Fach war, kam die Bezirksfusion. So habe man noch einmal von vorn anfangen müssen, heißt es. Man sei sich einig geworden, dass der Sockel vom Aktionsbündnis gereinigt wird und das Bezirksamt das Gesicht samt der wehenden Fahnen im Hintergrund von den Schmierereien befreit. Rund 3000 Mark hat das Aktionsbündnis, in dem vorwiegend Studenten, Rentner und Arbeitslose versammelt sind, für die Reinigung kalkuliert - und dank eines Straßenfestes und zahlreicher Spenden inzwischen auch aufgetrieben.

Bis zum Wochenende soll die Reinigung abgeschlossen sein. Dann wird das Naturschutz- und Grünflächenamt das Denkmal mit einer Wachsschicht überziehen, die zukünftige Schmierereien erschweren soll. Genau hier sieht das Aktionsbündnis auch sein zukünftiges Betätigungsfeld. Zunächst wolle man die Jugendlichen im Wohngebiet mit Flugblättern über die Person Ernst Thälmann informieren und somit etwas gegen deren Gedankenlosigkeit tun.

akl

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