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Schüler einer zehnten Klasse arbeiten in einer Unterrichtsstunde mit Tablets.

© dpa

Privates Gymnasium findet keine neuen Räume: Galileo-Schule muss schließen

Ein Wasserschaden legte den Unterricht lahm, dann entdeckten Handwerker Asbest. Nun müssen die Schüler des Gymnasiums auf andere Schulen verteilt werden.

Das private Galileo-Gymnasium in Wilmersdorf muss schließen. Mehr als einen Monat lang hatten die Schüler keinen Unterricht: Die Schule hatte nach neuen Räumlichkeiten gesucht, da die Klassenzimmer in der Schlangenbader Straße durch einen Wasserschaden unbenutzbar geworden waren.

Als die Schüler am 2. August nach den Sommerferien zurück in ihr Gymnasium wollten, wurden sie wieder nach Hause geschickt. Die Räumlichkeiten der Schule im Erdgeschoss standen unter Wasser. Ursache war nach Angaben des Schulleiters Andreas Groch ein Rohrbruch in den Wohnungen darüber. Zuerst hätten sie gedacht, das würde sich alles schnell erledigen.

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Doch beim Abpumpen des Wassers stellen die Handwerker fest: Der Boden ist asbesthaltig, die Sanierung der Klassenzimmer dauert ein halbes Jahr. Solange darf der Unterricht allerdings nicht ausfallen. Die Senatsbildungsverwaltung setzte der Schulverwaltung eine Frist. Spätestens am 16. September müsste wieder regulär unterrichtet werden, sonst würden die Schüler auf andere Schulen verteilt werden. Da die Schule keine neuen Räume fand, wird nun wohl genau das passieren.

Andere Privatschulen springen ein

Zuletzt hatte zwar die Montessori-Stiftung Interesse gezeigt, die Trägerschaft der Schule zu übernehmen. Die Zeit habe aber nicht ausgereicht, um die Verantwortung für das Gymnasium zu übernehmen, erklärt Christian Grune, der pädagogische Vorstand der Stiftung.

Das Galileo-Gymnasium ist mit knapp 100 Schülern eine kleine Schule. „Wir haben viele besondere Kinder“, betont Groch. Die Schule biete mit ihren kleinen Klassen und dem Ganztagskonzept ein optimales Umfeld für Hochbegabte und Kinder mit besonderem Förderungsbedarf. Der einzige Lichtblick für ihn: Es gebe wohl einige private Schulen, die angeboten hätten, ganze Klassen der Galileo-Schule zu übernehmen.

Auch die Schulstadträtin von Charlottenburg-Wilmersdorf, Heike Schmitt- Schmelz (SPD), bedauert die Situation: „Wir sind sofort losgelaufen, als wir davon erfahren haben.“ Aber auch der Bezirk habe in der kurzen Zeit nicht ausreichend Ersatzräume finden können. Nun müssten sich die Eltern in ihren Bezirken melden, damit die Kinder auf andere Schulen verteilt werden könnten. Schmitt-Schmelz ist aber zuversichtlich, dass alle Galileo-Schüler auch an Schulen in ihrem Bezirk untergebracht werden können.

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