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Berlin: Problem mit Pollern legt den Verkehr lahm

Überraschend entdeckte Leitungen behindern Bau von Sperren vor Botschaften der Briten und der USA

Seit der Eröffnung des Holocaust-Mahnmals ist die Ebertstraße fertig. Doch die Strecke ist zwischen Lennéstraße und Behrenstraße immer noch gesperrt. Auslöser sind die neuen Poller an der künftigen US-Botschaft, die derzeit errichtet werden. Genau an der Einmündung der Behren- in die Ebertstraße fehlen ein halbes Dutzend von ihnen und können auch noch nicht gesetzt werden. Denn bei der Planung sind Leitungen übersehen worden, die den Weg für die unterirdischen Fundamente der Poller versperren. Ein Lösungsvorschlag von Berliner Bauingenieuren werde derzeit in den USA auf seine Sicherheitstauglichkeit geprüft, hieß es. Erst wenn es von dort offiziell ein Okay gibt, kann in Berlin weitergebaut werden. So lange bleibt die Ebertstraße teilweise gesperrt.

Die US-Botschaft nimmt zu dem Problem nicht Stellung. Und die Stadtentwicklungsverwaltung lehnt Aussagen mit Hinweis auf die Sicherheitsbelange der Amerikaner ab. Aber auch ohne fachmännischen Beistand kann jeder sehen, wo das Problem liegt: Die Poller sind untereinander mit einem massiven Fundament verbunden. Genau an der Straßenecke klafft die Lücke, weil eine Hand voll Leitungen quer liegen. Solange es keine Lösung gibt, kommt es zu folgender Kettenreaktion: Weil die Poller nicht fertig sind, bleibt die Straßenecke gesperrt, muss ein Fahrstreifen blockiert bleiben, kann die Ampel nicht aufgestellt werden und deshalb bleibt die Ebertstraße in Fahrtrichtung Brandenburger Tor auf unabsehbare Zeit gesperrt.

Probleme mit Leitungen im Untergrund, die nicht so verlaufen wie die Planer dachten, hat auch die Britische Botschaft. In diesen Tagen sollten in der Wilhelmstraße versenkbare Poller installiert werden und die hässlichen Betonquader ersetzen, die jetzt auf der Fahrbahn liegen. Nach Aussage einer Sprecherin der Botschaft sind Bauarbeiter beim Ausheben der Löcher für die hydraulische Anlage aber auf Leitungen gestoßen, die dort nicht hätten liegen dürfen. Jetzt müssen die erst mal weg, ehe die Hydraulik in die Straße eingelassen werden kann, die wiederum nötig ist, um die Poller aufzustellen. „Wir hoffen jetzt, dass wir Ende Juli die Bauarbeiten abschließen können“, sagte die Sprecherin.

Auch auf dem Pariser Platz sind Poller zur Sicherung der neuen US-Botschaft geplant. Wann die Arbeiten dort beginnen, will niemand sagen.

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