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Berlin: Probleme durch Zuzüge und Stopp bei Zulassungen für Mediziner

In Haselhorst leben 1849 Kinder im Alter unter 15 Jahren. Rund 500 mehr werden es im im Zuge des Ausbaus der Wasserstadt in Kürze werden.

In Haselhorst leben 1849 Kinder im Alter unter 15 Jahren. Rund 500 mehr werden es im im Zuge des Ausbaus der Wasserstadt in Kürze werden. Im Krankheitsfall müssen die Eltern mit ihnen weite Wege im Kauf nehmen, denn im Spandauer Norden gibt es keine einzige Kinderarztpraxis. Da die rein statistische Überversorgung des Bezirks jedoch Neuzulassungen verhindert, sollen jetzt neue Wege gesucht werden, um eine ortsnahe Betreuung sicherzustellen.

Laut Landeszulassungsausschuß und Kassenärztlicher Vereinigung ist Spandau mit Kinderärzten zu 114 Prozent versorgt. Deshalb würde selbst der erwartete Bevölkerungszuwachs keine Genehmigung der Niederlassung eines weiteren Mediziners dieser Fachrichtung erlauben, sagte Gesundheitsstadtrat Jürgen Vogt (CDU) auf der Bezirksverordnetenversammlung. Doch sämtliche Kinderärzte - darunter viele Doppelpraxen - befinden sich in der südlichen Hälfte des Bezirks.

Da die Kinderärzte an der unteren Einkommensgrenze der Mediziner liegen, seien sie auch finanziell nicht in der Lage, ihren Praxisstandort zu verändern, erklärte Vogt. Auf entsprechende Anfragen des Bezirksamtes hätte es nur Angebote gegeben, die Übernahme der Umzugskosten, mindestens einjährige Mietfreiheit und eine Garantie des bisherigen Einkommens für mindestens zwei Quartale gefordert hätten. Dies könne der Bezirk nicht leisten.

Eine Lösung könnte eine berlinweite Initiative bringen, Entwicklungsgebiete von der Zulassungssperre auszunehmen, so der Bezirksverordnete Carsten Röding. Alternativ will man auch versuchen, die Wohnungsbaugesellschaften anzusprechen. Diese haben zum Teil bereits die Gewerbemieten gesenkt, um die Infrastruktur in den neu entstehenden Quartieren der Wasserstadt sicherzustellen. Vielleicht, so die Hoffnung der Bezirkspolitiker, könnten die Wohnungsbaugesellschaften die im Haushalt fehlenden Mittel aufbringen, um den Umzug eines Kinderarztes zu finanzieren.

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