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Berlin: "Problemkieze": In diesem Jahr flossen gut 25 Millionen ins Quartiersmanagement - Nächstes Jahr 7,5 Millionen Mark zusätzlich

Die 15 Kieze in der Stadt, in denen ein so genanntes Quartiersmanagement läuft, sollen im kommenden Jahr zusätzlich mit 7,5 Millionen Mark unterstützt werden. Bei dem Geld handle es sich um einen neuen Haushaltstitel.

Die 15 Kieze in der Stadt, in denen ein so genanntes Quartiersmanagement läuft, sollen im kommenden Jahr zusätzlich mit 7,5 Millionen Mark unterstützt werden. Bei dem Geld handle es sich um einen neuen Haushaltstitel. Die "unmittelbare Arbeit vor Ort soll zügig unterstützt" werden, hieß es gestern in der Senatsverwaltung für Stadtentwicklung. Ursprünglich habe Stadtentwicklungssenator Peter Strieder (SPD) gehofft, bei der Haushaltsklausur am Wochenende 15 Millionen Mark zusätzlich heraushandeln zu können.

In diesem Jahr flossen 15,4 Millionen aus dem Programm "Soziale Stadt", 10 Millionen Mark EU-Mittel und Geld aus dem Topf "Stadtweite Maßnahmen" in das Quartiersmanagement. Dazu kommt noch Geld für AB-Maßnahmen. 2001 würden aus diesen Quellen voraussichtlich ähnlich hohe Summen bereitgestellt, sagte Abteilungsleiter Dieter Geffers. Ob der 7,5 Millionen-Zuschuss ausgezahlt wird, hänge aber noch vom Abgeordnetenhaus ab.

Die Quartiersmanager kennen noch keine Details der Haushaltspläne. Mit Etat-Entscheidungen für 2001 rechne sie erst zum Ende des Jahres, sagte Ilse Wolter, deren Brandenburgische Stadterneuerungsgesellschaft (BSG) das Quartiersmanagement in der Schillerpromenade koordiniert. Derzeit seinen die einzelnen Projektträger aber schon dabei, Anträge zu schreiben. Rund um die Schillerpromenade wolle man Jugendprojekte fördern, einen lokalen Branchenführer herausgeben und in einigen Straßen den Verkehr beruhigen. Seit Beginn der Arbeit in der Schillerpromenade im Mai 1999 wurden unter anderem ein Schulhof saniert, ein Spielplatz neu gestaltet, ein Hof begrünt und eine Kiezzeitung herausgebracht. Im Herbst sollen Arbeiten an einer Grünanlage begonnen werden.

Der größte Teil des Etats aus der Stadtentwicklungsverwaltung sei für Sachmittel ausgegeben worden, geringe Anteile für Lohn- oder Planungskosten, sagt Ilse Wolter. Über AB-Maßnahmen habe das Arbeitsamt 167 befristete Arbeitsplätze in verschiedenen Projekten gefördert.

Strieder zufolge sollen die Bewohner der 15 Problemkieze entscheiden, wofür die zusätzlichen 7,5 Millionen Mark ausgegeben werden. Die Mitbestimmung der Bewohner wird wahrscheinlich wie bislang über Beteiligungsverfahren organisiert. Allein für die Neugestaltung der Schillerpromenade habe es sechs Treffen einer offenen Projektwerkstatt gegeben, sagt Frau Wolter. Die Architekten hätten etliche Vorschläge der Anwohner berücksichtigt. Die Hoheit über den Etat hätten aber weiterhin Bezirksamt und Senat, sagt Frau Wolter. Sie müssten für jeden einzelnen Posten ihr Okay geben.

Das Quartiersmanagement wurde 1999 in 15 so genannten Problemkiezen eingeführt, die unter hoher Arbeitslosigkeit, einem Wegzug der Mittelschicht und weiteren sozialen Problemen zu leiden haben. Als Quartiersmanager wurden Stadtteilbüros, Bildungsträger und Sozialprojekte eingesetzt, die bereits in den Vierteln aktiv waren und deren Arbeit vernetzt werden sollte.

tob

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