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Programm im Überblick: Wie die Stadt den Jahrestag der Teilung begeht

Sechs Stunden vorlesen Das Gedenken beginnt 50 Jahre nach dem Moment, als sich in der Nacht auf den 13. August 1961 die Presslufthämmer in den Asphalt bohrten und der Stacheldraht an den Ost-Berliner Sektorengrenzen ausgerollt wurde.

Sechs Stunden vorlesen

Das Gedenken beginnt 50 Jahre nach dem Moment, als sich in der Nacht auf den 13. August 1961 die Presslufthämmer in den Asphalt bohrten und der Stacheldraht an den Ost-Berliner Sektorengrenzen ausgerollt wurde. „Ab 0.00 Uhr bis früh um 6 Uhr verlesen wir in der Kapelle der Versöhnung Biografien von 65 Frauen und Männern, die beim Versuch, in die Freiheit zu fliehen, erschossen wurden“, sagt Pfarrer Manfred Fischer von der Evangelischen Versöhnungsgemeinde in der Bernauer Straße.

Eine Minute schweigen

Die zentrale Veranstaltung mit Bundespräsident Christian Wulff und Bundeskanzlerin Angela Merkel findet ab 10 Uhr an der Gedenkstätte Berliner Mauer statt. Dem offiziellen Teil folgen zwei emotionale Momente, zu denen Manfred Fischer, Vorsitzender des Fördervereins der Gedenkstätte Berliner Mauer, die Idee hatte. Zunächst ist ab 12 Uhr stadtweit eine Schweigeminute geplant. „Eine Minute für die Freiheit“ steht über dem vom Tagesspiegel mitgetragenen Aufruf. Danach soll in der Bernauer Straße das traditionsreiche Lied „Die Gedanken sind frei“ erklingen. Chormitglieder aus Berlin, Brandenburg und allen anderen Bundesländern sind aufgerufen zu singen. „Die Bernauer Straße ist lang, da ist Platz für ein paar tausend Sänger“, sagt Fischer.

Tages des Wiedersehens

Literaten, Schauspieler und Zeitzeugen treffen sich im „Zeitzeugencafé“ von 15 bis 18 Uhr im Garten des Hotels Grenzfall, Ackerstraße 136. Die Kapelle der Versöhnung wird ab 18 Uhr zum Treffpunkt für einstige Flüchtlinge und Fluchthelfer, viele von ihnen haben sich aus den Augen verloren, hier ist die Gelegenheit zum Wiedersehen. Zuvor wird auch der nächste Abschnitt der Gedenkstätte Berliner Mauer eröffnet, der Bereich zwischen Acker- und Brunnenstraße mit einer Reihe von Gedenkzeichen, Erinnerungen an Fluchtversuche, Hinterlandmauer, Kolonnenweg – und mit der Rekonstruktion der Kellerwohnungen jenes Hauses, an dessen Fassade eine alte Frau versuchte, mit Hilfe eines Bettlakens in den Westen zu fliehen, bevor die Fenster ihrer Wohnung zugemauert wurden. Das Foto der Szene ging um die Welt. Axel Klausmeier, der Direktor der Stiftung Berliner Mauer, freut sich auf die Erweiterung der Gedenkstätte. Das Interesse an diesem Gelände nimmt immer mehr zu, „neben dem Brandenburger Tor ist die Mauer das bekannteste Bauwerk Berlins“, sagt Klausmeier, „und schließlich machen wir das alles hier für jene Generation, die die Mauer nicht mehr erlebt hat, aber wissen sollte, dass Freiheit und Demokratie nicht selbstverständlich sind“.

Das Programm unter www.50jahremauerbau.de.

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