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Die Partydroge Ecstasy wird meist in Pillenform konsumiert. Sie können unterschiedliche Inhaltsstoffe beinhalten.

© Getty Images/iStockphoto

Projekt für saubereren Drogenkonsum: Geplanter Partydrogen-Check verzögert sich

Eigentlich sollte das Drug-Checking-Projekt bereits 2018 starten. Über ein Jahr später gibt es noch immer keinen neuen Starttermin.

Der Berliner Senat wollte eine offizielle Stelle einrichten, bei der Drogenkonsumenten ihre Partydrogen überprüfen lassen können. Ein Starttermin für das sogenannte Drug-Checking könne noch nicht genannt werden, teilte ein Sprecher der Senatsverwaltung für Gesundheit auf Anfrage mit. „Derzeit laufen vor allem Absprachen mit möglichen Testlaboren.“

Offizieller Projektbeginn war vor über einem Jahr. Für 2018 und 2019 wurden insgesamt 150 000 Euro bereitgestellt. Auch seien Mittel im Doppelhaushalt 2020/21 eingestellt, hieß es. Ein angesichts der komplexen Rechtslage angefordertes Gutachten war nach Behördenangaben vom Sommer zu dem Schluss gekommen, dass das Berliner Konzept legal sei und Projektmitarbeiter sich nicht strafbar machten. Details aus dem Konzept sind bisher nicht bekannt.

Die Bundesdrogenbeauftragte Daniela Ludwig hatte sich kürzlich offen dafür gezeigt, Checks von Partydrogen als mögliches Instrument der Suchtpolitik in Deutschland zu prüfen. Es sei „eine Möglichkeit der Schadensminimierung und des Gesundheitsschutzes, die wir genauer in den Fokus nehmen müssen“, sagte die CSU-Politikerin nach einem Besuch bei einem Projekt in Innsbruck (Österreich). Wenn Checks zur Warnung gerade junger Konsumenten vor gesundheitlichen Risiken und dem Konsum beitrügen, dürfe man vor dieser Methode nicht die Augen verschließen.

Beim Drug-Checking können auf dem Schwarzmarkt gekaufte Drogen etwa auf ihre Reinheit getestet werden. Das soll zum Beispiel helfen, Todesfälle zu verhindern. Neben den gesundheitsschädigenden Wirkstoffen der Drogen selbst, bedeuten auch Verunreinigungen oder eine zu hohe Konzentration Risiken. Konsumenten sollen in der zu schaffenden Einrichtung, ihre Drogen testen lassen können, ohne Repressalien befürchten zu müssen. (dpa/Tsp)

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