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Berlin: Promenieren mit Museumsblick

Der Monbijoupark in Mitte wird ansehnlicher: An der Spree sollen bis Ende 2006 neue Wege und Uferterrassen entstehen

Ein Nackter steht am Ufer und beschimpft die Leute auf den vorbeituckernden Fahrgastschiffen. Fast nebenan wird für die geplante Fernsehserie „Fünf Sterne“ gedreht, ein Teil der Grünfläche ist abgesperrt. In der Strandbar Mitte werden die ersten Cocktails ausgeschenkt. Auch Dienstagvormittag hat der Monbijoupark gegenüber der Museumsinsel seinen Unterhaltungswert. Aber als Visà-vis des Weltkulturerbes könnte er noch mehr fürs Auge bieten. Das verspricht jetzt die landeseigene Grün-Berlin-Gesellschaft. Sie möchte den Park verschönern, nun vor allem im ersten Bauabschnitt eine ansehnliche Uferpromenade anlegen – alles in allem für knapp drei Millionen Euro. Ende 2006 soll alles fertig sein, und deshalb ist seit auch ein erster kleiner Bauzaun am Ufer zu sehen. Spaziergänger können zwar schon am Ufer wandeln, aber auf einem mehr oder weniger verwilderten Weg und unter der beschmierten S-Bahnunterführung entlang. Die neue Promenade wird nach Auskunft des zuständigen Grün-Planers Hans Göhler „großstädtisch“ wirken, eingefasst mit Natursteinen. Ferner wird es Terrassen an der Spree geben, aber auch grüne Böschungen.

Die Unterführung rückt in helleres Licht. Der Monbijoupark selbst, wichtiges Erholungsgebiet und Bindeglied zwischen Hackeschem Markt und Museumsinsel, wird zum „qualifizierten Park“. Mit besseren, hier und da begradigten Wegen. Sie erhalten einen neuen Belag, es gibt eine neue Beleuchtung, eine Bewässerung mit Spreewasser und einen neuen Eingang an der Monbijou- Ecke Oranienburger Straße. „Wir gestalten nicht um“, versichert Göhler. Es seien zwar im Vorfeld einige Bäume gefällt worden, es kämen aber 20 neue hinzu. Das Kinderbad im Park bleibt unbehelligt. „Und der Strandbar verbauen wir nicht ihren Ort.“

Die Planung stammt vom Landschaftsarchitekturbüro „Lützow 7“.Die Mittel zur – wie es offiziell heißt – „Geländeerschließung Hackescher Markt – Museumsinsel“ werden zu 90 Prozent aus Bundes- und EU-Mitteln bereitgestellt. Ideen für einen schöneren Park am Ufer gab es schon vor mehr als zehn Jahren. Die Planung scheiterte an Protesten, weil die Erhaltung des Kinderbades nicht gesichert schien. Das Gelände war früher bebaut: mit dem Schloss Monbijou, aber auch mit dem Haus des Zirkus Krone. Auch damals hatte das Ufer Unterhaltungswert.C. v. L.

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