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Berlin: Prominente Unterstützung für die Wertheim-Erben

Berlin - Im Streit um die Grundstücke, auf denen das Beisheim-Center am Potsdamer Platz steht, ziehen die Erben der jüdischen Kaufmannsfamilie Wertheim die moralische Karte. Zusammen mit ihren Anwälten, dem Präsidenten der Jewish Claims Conference (JCC), dem Publizisten Henryk M.

Berlin - Im Streit um die Grundstücke, auf denen das Beisheim-Center am Potsdamer Platz steht, ziehen die Erben der jüdischen Kaufmannsfamilie Wertheim die moralische Karte. Zusammen mit ihren Anwälten, dem Präsidenten der Jewish Claims Conference (JCC), dem Publizisten Henryk M. Broder und Ex-Bundesinnenminister Gerhart Baum forderte die Sprecherin der Erbengemeinschaft, die 73-jährige Barbara Principe, den Warenhauskonzern Karstadt-Quelle auf, seine Haltung zu überdenken: „Nicht einmal Karstadt selbst glaubt doch daran, diesen Prozess zu gewinnen.“

Anlass für die Verschärfung des Konflikts ist die Ankündigung von Karstadt, den Bescheid des Bundesvermögensamtes bis zur letzten Instanz zu bekämpfen. Darin steht, dass die JCC, somit die Wertheim-Erben, und nicht der Konzern Eigentümer der Grundstücke sind. Ergo hätte Karstadt sie auch nicht verkaufen dürfen. Sie gingen für 145 Millionen Euro an Otto Beisheim, der für 450 Millionen Euro das Beisheim-Center baute.

Während Karstadt am Montag die JCC und die Wertheim-Anwälte für die Zuspitzung des Konflikts scharf kritisierte, erneuerte Sprecher Jörg Howe die Haltung, dass man allein um die Interessen der Aktieninhaber bis zur letzten Instanz kämpfen müsse: „Wir wollen die Frage ein für allemal rechtsverbindlich klären.“

Nach Ansicht von Wertheim-Anwalt Matthias Druba könnte das Warten von Karstadt-Quelle für den Konzern nur teurer werden. Er hat ausgerechnet, wie sich die Ansprüche verändern. Sind es jetzt 183 Millionen Euro, sollen es 2011 rund 223 Millionen sein. Sollte sogar das Beisheim-Center an die Erben fallen, bilanziert er die Summe auf über 609 Millionen Euro.

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