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Die Polizei (Symbolbild).

© dpa

Prostitution: Neue Vorwürfe gegen Feuerwehrmann

Der Beschuldigte soll mindestens sieben Mädchen kontaktiert haben, um sie an Freier zu vermitteln.

Es gibt neue Vorwürfe gegen den Reinickendorfer Feuerwehrmann, der minderjährige Mädchen an Freier vermittelt haben soll. Ein Sprecher der Staatsanwaltschaft bestätigte am Freitagmittag, dass mittlerweile mindestens sieben Mädchen im Alter zwischen 11 und 17 Jahren bekannt sind, die von dem 49-Jährigen kontaktiert wurden – zunächst war konkret nur von drei Mädchen im Alter zwischen 13 und 16 Jahren die Rede gewesen. „Es ist durchaus möglich, dass noch weitere Fälle bekannt werden“, sagte der Sprecher. Die Auswertung des in der Wohnung und am Arbeitsplatz des Verdächtigen beschlagnahmten Beweismaterials sei noch nicht abgeschlossen.

Der am Donnerstagmorgen verhaftete Tatverdächtige wurde unterdessen in Untersuchungshaft genommen. Ihm wird sexueller Missbrauch, Menschenhandel, Zuhälterei und Förderung der Prostitution vorgeworfen. Er sei bereits vernommen worden, habe aber bislang geschwiegen: „Der Beschuldigte hat sich noch nicht zu den Vorwürfen eingelassen“, hieß es bei der Staatsanwaltschaft. Die Polizei hatte gegen den 49-Jährigen ermittelt, nachdem sich eines der Mädchen, eine 13-Jährige, seinen Eltern anvertraut hatte. „Der Tatverdächtige hat versucht, das Mädchen für sich zu gewinnen“, sagte der Sprecher der Staatsanwaltschaft. Daraufhin seien die Eltern zur Polizei gegangen.

Die Staatsanwaltschaft wollte sich am Freitag nicht dazu äußern, ob der 49-Jährige in Foren und sozialen Netzwerken im Internet nach Mädchen gesucht habe. Bislang ist nur bekannt, dass der Mann sich auf Jobanzeigen der Mädchen hin gemeldet hatte. Laut Robert Hall vom Berliner Notdienst Kinderschutz hat sich das Geschäft mit der Prostitution von Minderjährigen in den letzten Jahren zunehmend von der Straße ins Internet verlagert. „Auf dem Straßenstrich sind keine Minderjährigen mehr, da kontrolliert die Polizei scharf und die Öffentlichkeit schaut stärker hin.“ Deshalb würden Freier üblicherweise ins Internet ausweichen, um den Kontakt zu Minderjährigen herzustellen. Zunächst werde ein Treffpunkt in der Öffentlichkeit wie zum Beispiel in einem Einkaufszentrum ausgemacht – von dort gehe es dann zusammen weiter in die Wohnungen oder Autos der Freier.

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