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Berlin: Protest an höchster Stelle - "Solidarios Con Itoiz" gegen ein Riesenprojekt in Spanien

An höherer Stelle kann man in Berlin seinen Protest wirklich nicht mehr vorbringen. Am Dienstag hatten spanische Umweltschützer das Brandenburger Tor geentert, gestern war der Fernsehturm am Alexanderplatz dran.

An höherer Stelle kann man in Berlin seinen Protest wirklich nicht mehr vorbringen. Am Dienstag hatten spanische Umweltschützer das Brandenburger Tor geentert, gestern war der Fernsehturm am Alexanderplatz dran. In beiden Fällen wollten sie - Ihr Völker der Welt, schaut auf diesen Staudamm - gegen ein Riesenprojekt in Spanien protestieren.

Gestern früh, halb neun: Drei Aktivisten der Gruppe "Solidarios Con Itoiz" machen sich daran, den Fernsehturm zu besteigen. Drei Männer in Thermoanzügen nutzen die für Wartungsarbeiten gespannten Stahlseile und hangeln sich bis auf etwa 60 Meter Höhe. Oben versuchen sie, zwischen den Seilen ein Zelt aufzuspannen. "Das haben wir auch in London schon so gemacht", sagte ein baskischer Aktivist mit wettergegerbtem Gesicht und John-Lennon-Brille. Diesmal wollen die Kletterer Tag und Nacht auf dem Turm verbringen, ein 31-jähriger Spanier musste aber schon bald aufgeben. Auch den beiden anderen gelang es trotz akrobatischer Einlagen nicht, das Zelt zwischen den Seilen zu verankern. Danach versuchten sie, ein zehn Meter langes Banner mit der Aufschrift "SOS Itoiz - Stoppt den Staudamm" festzumachen. Der Seitenwind machte jedoch Schwierigkeiten, und die Polizei schnippelte schließlich durch ein Fenster ein Stück Banner ab. Die Umweltschützer befinden sich mit ihren Aktionen auf einer "Europatournee". Nach zähen Verhandlungen stiegen die beiden Aktivisten schließlich gegen 17 Uhr wieder herab - und eine der Spanier stellte sich als ein 34-jähriger Deutscher heraus. Gegen alle drei wurde Anzeige wegen Hausfriedensbruchs und Verstoß gegen das Versammlungsgesetz angezeigt.

dva

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