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Berlin: Protest gegen Staudammbau in der Türkei

Aktivisten besetzten gestern das Brandenburger Tor und entfalteten ein Plakat mit der Aufschrift „Nein zum Ilius-Staudamm“. Die Demonstranten kritisierten am „Weltaktionstag gegen Staudämme“ die angeblich mangelhaften Umwelt- und Menschenrechtsstandards des Bauvorhabens.

Aktivisten besetzten gestern das Brandenburger Tor und entfalteten ein Plakat mit der Aufschrift „Nein zum Ilius-Staudamm“. Die Demonstranten kritisierten am „Weltaktionstag gegen Staudämme“ die angeblich mangelhaften Umwelt- und Menschenrechtsstandards des Bauvorhabens. Der Staudamm soll den Fluss Tigris in einen 300 Quadratkilometer großen See verwandeln. 55 000 Menschen müssten dafür umgesiedelt werden, seltene Tierarten seien bedroht, und mit dem Bau würden die antike Stadt Hasankeyf überflutet und damit mindestens 9 000 Jahre Kulturgeschichte zerstört, kritisierte die Umwelt- und Entwicklungsorganisation „Weed“. Die Bauzeit sei auf sieben Jahre, die Kosten sind auf zwei Milliarden Euro angesetzt. „In Deutschland könnte so etwas nie gebaut werden“, behauptet Heike Drillisch von Weed.

Sie kritisiert, dass deutsche Unternehmen federführend an dem Bauvorhaben beteiligt seien und die Bundesregierung das Projekt mit einer Hermes-Bürgschaft absichern wolle. Eine Entscheidung über die Hermes-Bürgschaft stehe noch aus. Mit ihrer Aktion wollten die Demonstranten verhindern, „dass die Entscheidung im stillen Kämmerlein getroffen wird“, so Matthias Dittmer von Weed. Auch die Menschenrechtsaktivistin Bianca Jagger, die Ex-Frau des Rolling-Stone-Sängers Mick Jagger, kritisierte das Projekt in einem Grußwort. Seit Jahren engagiert sie sich gegen den Bau des Staudamms. tuc

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