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Berlin: Protest ohne Proteste – kaum Ärger über Ärztestreik

Der große Unmut unter den Berliner Patienten blieb aus. Obwohl etwa jede zweite Arztpraxis am Montag aus Protest gegen die geplante Gesundheitsreform geschlossen blieb oder nur Notfälle behandelt wurden, gab es kaum Frust unter den Patienten.

Der große Unmut unter den Berliner Patienten blieb aus. Obwohl etwa jede zweite Arztpraxis am Montag aus Protest gegen die geplante Gesundheitsreform geschlossen blieb oder nur Notfälle behandelt wurden, gab es kaum Frust unter den Patienten. „Ich komme einfach morgen wieder“, sagte Elke Schrepel, die zur Praxis der Allgemeinmedizinerin Veronika Buchal in der Kastanienallee wollte, aber vor verschlossenen Türen stand. Auch in den Praxen, die nur eingeschränkt geöffnet hatten, gab es kaum Ärger. „Vier Patienten musste ich heute früh wegschicken, die waren nicht begeistert, aber auch nicht stinksauer“, sagt Handan Demirkiran, Arzthelferin in der HNO-Praxis Loß in Schöneberg.

Verschiedene Ärzte-Organisationen hatten zu dem bundesweiten Aktionstag unter dem Motto „Patient in Not – diese Reform schadet allen“ aufgerufen. Darunter auch die Kassenärztliche Vereinigung Berlin (KVB). „Etwa 3000 Berliner Praxen haben sich beteiligt, was zeigt, wie groß der Ärger unter den Ärzten ist“, sagte KVB-Sprecherin Annette Kurth. Größere Kundgebungen gab es im Gegensatz zu anderen Städten in Berlin nicht. Nur im Innenhof der Charité wurde ein Informationsstand aufgebaut. Akute Notfälle wurden vom KVB-Bereitschaftsdienst mit Hausbesuchen versorgt. „Das waren 175 – etwa doppelt so viele wie sonst. Ärger wegen längerer Wartezeiten gab es aber kaum“, sagte Kurth.

Auch einige Apotheker hatten sich dem Protest der Ärzte angeschlossen. Sie öffneten nur eingeschränkt oder gar nicht. ctr

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