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Vor dem Umzug kam es zum Einsatz von Pyrotechnik am Wagenplatz.

© Madlen Haarbach

Update

„Zeit, unsere Wut auf die Straße zu tragen“: Demonstration „Defend Köpi-Platz“ mit hunderten Teilnehmern beendet

Am 15. Oktober soll der Wagenplatz des autonomen Hausprojektes „Köpi“ in Mitte geräumt werden. Dagegen demonstrierten am Samstag hunderte Autonome.

Unter dem Motto "Defend Köpi-Platz" demonstrierten am Samstagabend Hunderte gegen die drohende Räumung des Köpi-Wagenplatzes am 15.Oktober. Vom Wagenplatz in der Köpenicker Straße aus zog die Demonstration in Richtung Rigaer Straße in Friedrichhain. Bereits nach wenigen Minuten wurde die Demonstration von der Polizei vorläufig gestoppt, da polizeifeindliche Sprüche seitens der Demonstrierenden skandiert worden waren. Kurz darauf ging es weiter.

Laut Polizei waren für die Demonstration 1000 Teilnehmende angemeldet. Nach Tagesspiegel-Einschätzung kamen am Abend etwa 1100 bis 1200 Menschen zusammen. Die Polizei war mit einem Großaufgebot vor Ort und zeigte Präsenz.  

Bei der Auftaktkundgebung rief eine Rednerin zu "zentralen und dezentralen Aktionen" in ganz Berlin auf. "Jetzt ist der Zeit, unsere Wut auf die Straße zu tragen". Die Teilnehmenden sollten ihrer "Fantasie freien Lauf lassen".

Demonstranten in der Rigaer Straße
Demonstranten in der Rigaer Straße

© Tsp

Insgesamt verlief die Demonstration jedoch recht friedlich. Es wurden zwar immer wieder "Bengalos" und Feuerwerke sowie Pyrotechnik angezündet. Auch kam es zu mehreren kleineren Rangeleien mit der Polizei. Doch gegen 22.30 Uhr endete die Demo und löste sich friedlich auf.

Bereits im Vorfeld der Demonstration erklärten Bewohner:innen in einem Aufruf: "Wir werden alle Mittel nutzen die uns zur Verfügung stehen, um uns zu verteidigen". Zudem hatten Autonome breit für die Demonstration mobilisiert und ebenfalls zu "dezentralen Aktionen", also etwa Brandanschlägen auf Autos, aufgerufen.

Zu der Frage, wie sich die Polizei vorbereitet, wollte sich ein Sprecher vor der Demonstration aus einsatztaktischen Gründen nicht konkret äußern.

Die Polizei stoppte die Demo vorläufig wegen polizeifeindlicher Sprüche.
Die Polizei stoppte die Demo vorläufig wegen polizeifeindlicher Sprüche.

© Madlen Haarbach

Die Demo führte auch an der teilbesetzten Rigaer Straße 94 vorbei, der nun ein Räumungsprozess gegen die Kneipe „Kadterschmiede“ droht.  In unmittelbarer Nachbarschaft wurde vor knapp einem Jahr mit der „Liebig 34“ ein weiteres Szeneobjekt geräumt.

In der Vergangenheit war es vor Räumungen – etwa bei der Liebig 34 – immer wieder zu Brandanschlägen auf Autos und Sachbeschädigungen etwa bei den Büros von Immobilienunternehmen gekommen. Die Strategie der Autonomen dabei: Chaos verbreiten, an möglichst vielen Orten gleichzeitig.

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Eine weitere Demonstration ist für den 9. Oktober ab 18 Uhr angekündigt. Diese soll unter dem Motto "United in Anger" am selbsterklärten "Dorfplatz" der Autonomen in der Rigaer Straße starten und am Köpi-Platz in Mitte enden.

Anlass der Demo ist neben der anstehenden Räumung auch der Jahrestag der Räumung der Liebig 34. Auch für den Räumungstag des Köpi-Wagenplatzes am 15. Oktober sind mehrere Kundgebungen und Demonstrationen angekündigt. 

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