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Berlin: Protokoll einer Hoffnung

Geschichten von oder über Menschen, die auf Heilung hoffen, die stehen hier jeden Montag. Aus Anlass des AidsSchwerpunkts schauen wir uns in einem virtuellen Wartezimmer um: in einem Internet-Chatroom , wo HIV-Infizierte Erfahrungen über Medikamente austauschen.

Geschichten von oder über Menschen, die auf Heilung hoffen, die stehen hier jeden Montag. Aus Anlass des AidsSchwerpunkts schauen wir uns in einem virtuellen Wartezimmer um: in einem Internet-Chatroom , wo HIV-Infizierte Erfahrungen über Medikamente austauschen. Die Namen wurden geändert.

… Ich bin heute das erste Mal hier und möchte mich erstmal kurz vorstellen: Ich bin 31, seit ca. 8 Jahren hiv+ (durch ungeschützte Gay-Kontakte) und machte die 3er Kombi mit Hivid, Retrovir und Crixivan bis vor einem halben Jahr. Danach kam bis jetzt, also ein halbes Jahr, eine Therapiepause wegen Nierenkoliken. Morgen fange ich eine neue Kombi-Therapie mit Kombivir und Sustiva an. Wer hat Erfahrungen damit? Mein Arzt sagte, dass die Nebenwirkungen von Sustiva besonders am Anfang ziemlich psychoaktiv sind: bewegte Träume, Depressionen, Hochgefühl (ähnlich dem „High“ nach dem Konsum von THC). Im extremen, aber seltenen Fall auch Selbstmordgedanken. Stimmt das? Eure Erfahrungen würden mich sehr interessieren, damit ich nicht Panik bekomme, wenn’s los geht (wie beim ersten Mal Kiffen ;-)

Alles Liebe

Sepp

hallo Sepp,

ich habe im Jahr ’99 als Ersttherapie mit Zerit, 3tc, Nelfinavir und Sustiva begonnen. Ich hatte starke Nebenwirkungen, die mich dann auch dazu veranlassten, Sustiva abzusetzen nach Rücksprache mit dem begleitenden Arzt, weil die Nebenwirkungen auch nach 12 Wochen noch heftig waren: Alpträume im Wechsel mit Schlaflosigkeit, Halluzinationen. Zum Beispiel wurden Treppen länger oder kürzer, als sie waren, Kurven weiter oder enger. Da war ich schon zu Fuß etwas überfordert; an Autofahren war nicht zu denken. Und die Mens blieb ebenfalls aus… Ich kenne hingegen genügend Patienten, die sehr gut auf Sustiva ansprechen. Du musst es ausprobieren.

Good luck

Torosa

Danke für die Antwort, Torosa,

Ich konnte mit 200-mg-Tabletten anfangen und langsam, innerhalb von ein paar Tagen, auf 600 mg hoch dosieren. So konnte ich mich ganz gut an das Medikament gewöhnen und die besagten Nebenwirkungen hielten/halten sich in Grenzen. Etwas depressive Verstimmung, aber das hat man sonst auch manchmal. Das nächste Mal bekomm ich die 600-mg-Tabletten, so dass ich nur mehr eine nehmen muss. Alles Gute an alle.

P.S. Ich gönne mir manchmal, ca. 1 Mal in der Woche auch einen schönen Abend mit ein paar Bier, wo ich die Medikamente dann weglasse. Man muss doch auch das Leben genießen;-) Prost!

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