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Prozess: Betrunkenen aus Freude am Quälen fast getötet

Wegen versuchten Mordes an einem Betrunkenen muss sich seit Mittwoch ein 20-Jähriger vor dem Berliner Landgericht verantworten. Er und zwei Mitangeklagte sollen das Opfer zuerst bestohlen und dann misshandelt haben.

Berlin - Zudem müssen sich zwei seiner Freunde im Alter von 19 und 20 Jahren wegen Misshandlung des Opfers und schweren Raubes mitverantworten. Ihnen wird vorgeworfen im September vergangenen Jahres in Schöneweide einem erkennbar alkoholisierten Mann zuerst die Geldbörse mit 40 Euro geraubt und das Opfer in einem Park abwechselnd durch Schläge und Tritte schwer misshandelt zu haben.

Aus "Freude am Quälen, sowie maßlos übersteigerter Wut und Verärgerung über einen Streit mit seiner Freundin" soll der Hauptangeklagte, selbst als die Freunde bereits vom Opfer abließen, weiter auf dessen Kopf und Oberkörper eingetreten haben. Der 41-Jährige erlitt schwerste Hirnverletzungen und konnte nur durch eine Notoperation gerettet werden. Nach Aussage der Angeklagten waren sie dem Opfer an einer Straßenbahnhaltestelle begegnet, als sie auf dem Heimweg von einer Geburtstagsparty waren. Im Prozess gaben die drei Freunde die Misshandlungen im Wesentlichen zu.

Angeklagter: nur "veworrene Bilder" vor sich

Nach Angaben des 19-Jährigen hatte er den älteren Freund zweimal von dem Geschädigten "wegziehen" müssen. Schließlich habe dieser noch nach einem Messer gefragt, um den Mann abstechen zu können, sagte er. Der Haupttäter hatte sich im Prozess auf Erinnerungslücken berufen und ausgesagt, betrunken gewesen zu sein. Seiner Erinnerung nach hatten die Mitangeklagten an der Haltestelle zuerst auf das Opfer eingeschlagen. Von dem weiteren Geschehen im Park habe er nur "verworrene Bilder" vor sich. Er wisse aber, dass er "am unteren Bereich des Körpers" gestanden habe, als der Geschädigte am Boden lag, sagte er. Der Prozess wird am Montag fortgesetzt. (tso/ddp)

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