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PROZESS: Drogendeals am S-Bahnhof

Die Bande arbeitete im „Schichtbetrieb“, die Treffen mit den abhängigen Kunden wurden per Telefon dirigiert. Davon geht die Anklage im Prozess gegen vier junge Männer aus.

Die Bande arbeitete im „Schichtbetrieb“, die Treffen mit den abhängigen Kunden wurden per Telefon dirigiert. Davon geht die Anklage im Prozess gegen vier junge Männer aus. Die 19- bis 36-Jährigen, darunter mit Ali A. der mutmaßliche Boss, sollen im Oktober und November 2012 insgesamt mehr als 5000 Heroinkugeln verkauft haben. Sie dealten laut Ermittlungen arbeitsteilig und organisiert auf S-Bahnhöfen im Norden der Stadt.

Die Männer waren im Visier der Polizei. Ali A. soll beobachtet worden sein, als er am 29. November am S-Bahnhof Wilhelmsruh Heroin verkaufte. Kurz darauf hätten er und ein mutmaßlicher Komplize einen Mann angesprochen, den sie für einen konkurrierenden Drogenhändler hielten. „Das ist unser Bahnhof, hier verkaufen wir, wenn wir dich noch einmal hier sehen, töten wir dich“, sollen sie gedroht haben. Tatsächlich handelte es sich um einen Polizisten. Für A. klickten nach heftiger Gegenwehr die Handschellen.

Die mutmaßliche Bande soll im „Zwei-Schichtsystem“ Szenekugeln im Wert von mehreren zehntausend Euro vermarktet haben. A. habe die Schichten bestimmt, die Bezahlung der „Läufer“ und Streitigkeiten zwischen den Beteiligten geregelt. Um die 200 Kugeln seien täglich verkauft worden. Im Prozess wurde am ersten Tag nur die Anklage verlesen. Die Verhandlung wird am Freitag fortgesetzt. K.G.

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