Im Indizienprozess gegen eine Frau, die vor 42 Jahren ihren acht Jahre alten Sohn umgebracht haben soll, hat die Anklage zehn Jahre Haft wegen Mordes gefordert. Die Verteidigung hingegen verlangte Freispruch. „Im Prozess konnte meiner Mandantin kein Motiv und kein plausibler Tathergang nachgewiesen werden“, sagte Rechtsanwalt Uwe Furmanek am Dienstag vor dem Landgericht Neuruppin (Brandenburg).
Staatsanwältin Anette Bargenda sprach in ihrem Plädoyer hingegen von einem „fast perfekten Verbrechen“ der Mutter. Die heute in Göttingen lebende Frau habe ihrer Ansicht nach 1974 ihren schlafenden Sohn nachts in die Küche getragen und dann am Gasherd abgelegt.
Urteil am 13. Oktober erwartet
Er soll Kohlenmonoxid eingeatmet haben. Anschließend habe sie ihn zum Sterben in sein Bett gelegt. „Alles völlig aus der Luft gegriffen“, wies Furmanek den Vorwurf zurück. Allerdings hatte ein Rechtsmediziner einen Unfall als Todesursache ausgeschlossen.
Zu DDR-Zeiten war das Todesermittlungsverfahren aus nicht bekannten Gründen eingestellt worden. Aufgrund einer anonymen Anzeige kam es zu einem neuen Verfahren. Das Urteil wird für den 13. Oktober erwartet. dpa
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