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Prozess: Maikrawalle: Gutachten gefordert

Die Verteidiger im Prozess wegen versuchten Mordes bei den diesjährigen Maikrawallen in Kreuzberg wollen die belastenden Aussagen von drei Polizisten nun wissenschaftlich untersuchen lassen.

Die Verteidiger im Prozess wegen versuchten Mordes bei den diesjährigen Maikrawallen in Kreuzberg wollen die belastenden Aussagen von drei Polizisten nun wissenschaftlich untersuchen lassen. Sie beantragten gestern, einen Professor aus Gießen mit einem „Wahrnehmungspsychologischen Gutachten“ zu beauftragen. Die Anwälte haben „erhebliche Zweifel“ an der Glaubwürdigkeit der Beamten. Wann die Richter über den Antrag entscheiden werden, ist offen.

Der 17-jährige Rigo B. und der inzwischen 20-jährige Yunus K. sollen eine Brandflasche in Richtung Polizei geworfen haben. Eine Passantin wurde getroffen und schwer verletzt. Die beiden Schüler, die sich seit sechseinhalb Monaten in Untersuchungshaft befinden, bestreiten die Vorwürfe vehement. Kürzlich lehnten die Richter ihre Freilassung ab. Auch nach knapp dreimonatigem Prozess bestehe dringender Tatverdacht und Fluchtgefahr, hieß es.

In einem anderen Verfahren um die Mai-Krawalle saß eine 22-jährige Frau aus Friedrichshain auf der Anklagebank. Sie soll in Kreuzberg eine Glasflasche auf einen Polizisten geworfen und sich bei ihrer anschließenden Festnahme gewehrt haben. Den Widerstand gab Simone L. zu, den Wurf bestritt sie. Wie meistens in Verfahren gegen mutmaßliche Mai-Randalierer waren Polizisten die Hauptbelastungszeugen. Das Gericht hielt sie für überzeugend und verurteilte die Frau zu zehn Monaten Haft auf Bewährung. K.G.

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