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Prozess: Mann auf S-Bahnhof bewusstlos geprügelt

Im April wurde ein 37-Jähriger auf dem S-Bahnhof Frankfurter Allee von vier Männern brutal zusammengeschlagen. Nach eigener Aussage wollte er die Schläger wegen "Sieg Heil"-Rufen zur Rede stellen. Jetzt hat der Prozess gegen den vermutlichen Haupttäter begonnen.

Berlin - Ein 23-Jähriger muss sich seit Mittwoch wegen gefährlicher Körperverletzung vor dem Landgericht Berlin verantworten. Ihm wird vorgeworfen, im April einen 37-Jährigen auf den S-Bahnhof Frankfurter Allee gemeinsam mit drei Komplizen bis zur Bewusstlosigkeit mit Schlägen und Tritten misshandelt zu haben. Selbst als das Opfer ohnmächtig am Boden lag, sollen die Männer noch zugetreten haben. Der 37-Jährige erlitt eine stark blutende Kopfplatzwunde. Bei dem Angeklagten wurde ein Blutalkoholwert von 1,82 Promille gemessen.

Im Prozess berief sich der 23-Jährige auf Erinnerungslücken. Er sei ziemlich "verpeilt" gewesen, als er mit seinen Freunden eine Friedrichshainer Diskothek verlassen habe. Auf dem Weg zum S-Bahnhof habe er kurzzeitig seine Begleiter aus den Augen verloren. Als er sie auf dem Bahnsteig wieder traf, habe er schon "die Fäuste fliegen sehen". Er sei dazwischen gegangen, habe dann aber einen Blackout gehabt.

Nach Aussage des Opfers wurde er zusammengeschlagen, als er einen der Männer wegen "Sieg Heil"-Rufen zur Rede stellen wollte. Mehrere Personen seien auf ihn zugekommen, hätten ihm die Jacke über den Kopf gezogen und dann zugeschlagen und getreten.

Der Prozess wird am Mittwoch nächster Woche fortgesetzt. Von den Komplizen des 23-Jährigen wird einer gesondert verfolgt. Die Identität der beiden anderen Männer konnte nicht geklärt werden. (tso/ddp)

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