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Prozess: Mutter und Tochter wegen Geldwäsche vor Gericht

Wegen Geldwäsche im großen Stil müssen sich eine 24-Jährige und ihre 55-jährige Mutter vor dem Landgericht verantworten. Der Verteidigung zufolge wurden Drogengelder in Höhe von mehr als 700.000 Euro beschlagnahmt.

Berlin - Die türkischstämmigen Frauen sind angeklagt, für den Lebensgefährten der Tochter von 2004 bis 2006 Drogengelder eines international agierenden Rauschgiftrings "gewaschen" zu haben. Die 24-Jährige soll die Verwaltung der Drogengelder übernommen und hierfür ein "regelrechtes Netz von Geldwechslern" aufgebaut haben, in das ihre Mutter eingebunden gewesen sein soll.

Trotz des beschlagnahmten Vermögens von über 700.000 Euro soll die 24-jährige Angeklagte fast zwei Jahre lang Arbeitslosengeld II bezogen haben. Deshalb muss sie sich auch wegen Betrugs verantworten. Der Anklage nach wurden die aus Kokaingeschäften stammenden Beträge in Luxuswaren wie Uhren oder Autos investiert, in Dollar umgetauscht und über Konten Dritter oder in Spielcasinos "gewaschen". Weitere Drogenerlöse sollen in den Libanon geflossen sein, wo das Geld von einer dort lebenden Familie verwaltet wurde.

Auch der libanesische Lebensgefährte der Tochter profitierte der Anklage nach vom Geldtransfer ins Ausland. Der 30-Jährige soll seit Ende 2003 Rauschgiftgeschäfte mit dem als "El Presidente" bekannten Mahmut U. abgewickelt haben, der sich in einem anderen Drogenprozess derzeit vor dem Landgericht verantworten muss. Der bis September terminierte Geldwäsche-Prozess wird nächste Woche Mittwoch fortgesetzt. (tso/ddp)

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