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Prozess: "Querulant mit Rachegedanken"

Ein 31-jähriger Mann muss sich seit Dienstag erneut wegen der Vergewaltigung von zwei Frauen vor dem Berliner Landgericht verantworten. Das Verfahren war vor einem halben Jahr zur Begutachtung des Angeklagten unterbrochen worden.

Berlin - Er soll vor fast zehn Jahren, im August 1997, eine damals 30-jährige Joggerin in einem Wald bei Rahnsdorf an den Haaren vom Weg gezerrt und vergewaltigt haben. Im Januar 1999 hat er sich laut Anklage dann an einer älteren Frau im Bucher Forst auf ähnliche Weise vergangen und schließlich deren Handtasche samt Ausweispapieren, Führerschein und Geld geraubt.

Im September 2005 war der Angeklagte anhand eines DNA-Tests als Täter überführt worden. In einem ersten Prozessanlauf vor knapp sieben Monaten hatte der wegen Gewalttätigkeiten vorbestrafte Mann die Vorwürfe im Wesentlichen gestanden, sich aber auch auf Erinnerungslücken wegen seines damaligen Alkohol-und Drogenkonsums berufen. Das Verfahren war daraufhin ausgesetzt worden.

Gutachten: Nichts "Krankheitswertiges"

Der Angeklagte sei ein "Querulant" und eine "hoch kränkbare Persönlichkeit", die zu "Rachegedanken tendiere", sagte die Gutachterin im Prozess. Sein Verhalten habe jedoch nichts "Krankheitswertiges" an sich.

Zum Prozessauftakt am Dienstag wollte sich der 31-Jährige zunächst nicht äußern und behauptete, schon einmal wegen der Tatvorwürfe freigesprochen worden zu sein. Das Verfahren musste mehrfach unterbrochen werden. Schließlich gab er im Wesentlichen zu, sich an den Frauen vergangen zu haben. Der Prozess wird am Freitag fortgesetzt. (tso/ddp)

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