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Berlin: Prozess um Großbrand: Feuer im Möbellager: Sechs Jahre Strafe

Im Prozess um den Großbrand in einem Berliner Möbellager 1997 hat das Landgericht am Montag den früheren Firmenchef wegen Brandstiftung und versuchten Versicherungsbetruges zu einer Freiheitsstrafe von sechs Jahren verurteilt. Gegen zwei Komplizen verhängte die Strafkammer wegen Brandstiftung und Beihilfe zum versuchten Versicherungsbetrug Haftstrafen vom dreieinhalb und viereinhalb Jahren.

Im Prozess um den Großbrand in einem Berliner Möbellager 1997 hat das Landgericht am Montag den früheren Firmenchef wegen Brandstiftung und versuchten Versicherungsbetruges zu einer Freiheitsstrafe von sechs Jahren verurteilt. Gegen zwei Komplizen verhängte die Strafkammer wegen Brandstiftung und Beihilfe zum versuchten Versicherungsbetrug Haftstrafen vom dreieinhalb und viereinhalb Jahren.

Das Gericht war überzeugt, dass sich der 39-jährige Geschäftsführer wegen der katastrophalen Finanzlage seiner Firma zu der Brandstiftung entschloss, um sich über die Versicherungsleistungen zu sanieren. Über die Mitangeklagten habe er im Vorfeld der Tat eine größere Menge Benzin unbemerkt auf das Gelände bringen lassen.

Nach der fast 13-monatigen Beweisaufnahme stand für das Gericht fest, dass das Feuer am 9. März 1997 von dem 36-jährigen Komplizen im Auftrag des Firmenchefs auf dem Gelände des Möbellagers in der Charlottenburger Franklinstraße entzündet wurde, während der 29-jährige Mitangeklagte Schmiere stand. Der Hauptangeklagte selbst hatte sich nach Überzeugung des Gerichts ein Alibi verschafft, indem er zum Zeitpunkt der Brandstiftung Urlaub auf Mallorca machte.

Außerdem habe der 39-Jährige nach dem Brand den eigentlichen Warenbestand seiner Firma von 355.000 Mark auf 960.000 Mark korrigieren lassen. Schließlich habe der Firmenchef - allerdings vergeblich - versucht, vier Monate später über ein Kölner Gericht seine Forderungen über vier Millionen Mark Schadensersatz geltend zu machen. Bei dem Brand war ein Schaden von 2,9 Millionen Mark entstanden.

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