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Berlin: Prozess um Sex mit Teenagern

42-Jähriger wegen Zuhälterei angeklagt

Etliche Liebesbotschaften schickte Thomas H. an eine 15-Jährige. „Ich liebe dich, ich helfe dir“, beteuerte er in seinen E-Mails. Anne (Name geändert) ließ sich mit ihm ein. Auch sie sprach von Liebe. Aber dann soll der 42-Jährige sie geschlagen, bis zur Bewusstlosigkeit gewürgt, vergewaltigt, eingesperrt und zur Prostitution gezwungen haben. Seit gestern muss sich der mutmaßliche Sexualstraftäter und Zuhälter vor dem Landgericht verantworten.

Der gelernte Flughafenfacharbeiter gab in einer Erklärung ein Verhältnis mit dem Mädchen zu, bestritt aber sexuelle Gewalt und Zuhälterei. Auch gegenüber einem Gerichtsmediziner, der als erster Zeuge vernommen wurde, hatte er von Freiwilligkeit gesprochen. Anne habe auf dem Straßenstrich im Bereich der Kurfürstenstraße angeschafft und ihn „angebaggert“. Außerdem habe sie ihm ihr wahres Alter verschwiegen.

„Ich hatte mich auch etwas verliebt“, erklärte Thomas H. gegenüber dem Gutachter. Ihn habe aber gestört, dass Anne immer wieder als Prostituierte arbeitete. Sie habe dort angeblich Karriere machen wollen. Anne wird voraussichtlich am Montag als Zeugin vernommen. Sie hatte gegenüber der Polizei auch von anderen Minderjährigen berichtet, die auf Sexpartys in Weißensee missbraucht wurden. Die Ermittlungen führen zu einer Gruppe von fünf Männern, von denen sich zwei derzeit in einem anderen Prozess vor dem Landgericht verantworten müssen. K. G.

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