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Berlin: Prozess vorm Landgericht: Schülerin soll ihr Baby getötet haben

Die 17-jährige Sina S. wartete bereits im Gerichtssaal hinter verschlossenen Türen, als ihre Verteidigerin auf dem Flur noch einige Fragen beantwortete.

Die 17-jährige Sina S. wartete bereits im Gerichtssaal hinter verschlossenen Türen, als ihre Verteidigerin auf dem Flur noch einige Fragen beantwortete. Ulrike Zecher kündigte an, dass sie bei der Jugendstrafkammer die Einstellung des nicht-öffentlichen Verfahrens erreichen wolle.

Der Staatsanwalt wirft der jungen Marzahnerin vor, am 5. August 1999 ihre neugeborene Tochter getötet zu haben. Eine Streife vom Bundesgrenzschutz fand das damals 16-jährige Mädchen verwirrt in Ahrensfelde, nachdem es die Leiche des Säuglings im dortigen Wald verbrannt hatte. Die junge Frau legte bei der Polizei ein umfassendes Geständnis ab.

Nach Ansicht der Verteidigung war die Schülerin zur Tatzeit auf Grund einer psychischen Ausnahmesituation einer unter 14-Jährigen gleichzusetzen und somit strafunmündig gewesen. Mit dieser Begründung war im November 1998 eine 15-Jährige freigesprochen worden, die ihren Sohn nach der Geburt aus dem 10. Stockwerk eines Marzahner Mietshauses geworfen hatte.

Nach Angaben von Anwältin Zecher hat die Schülerin ihre Schwangerschaft verdrängt und das Baby heimlich zur Welt gebracht. Weder ihre Mutter noch der Vater des Kindes hätten davon gewusst. In dieser Situation sei die Schülerin wie von Sinnen gewesen. Auch jetzt noch gehe es dem Mädchen furchtbar. Schwerstarbeit sei nötig, damit ihre Mandantin eines Tages wieder ein normales Lebens führen könne.

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