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Prozessauftakt: Mutmaßlicher Lidl-Erpresser vor Gericht

Ein mutmaßlicher Erpresser der Lebensmittelkette Lidl muss sich vor dem Landgericht Heilbronn verantworten. Er soll in mehreren Lidl-Filialen in Berlin die Vergiftung von Produkten angekündigt haben.

Heilbronn - Die Staatsanwaltschaft wirft dem 40-Jährigen aus Hamburg vor, in mehreren Drohbriefen 1,2 Millionen Euro von dem Unternehmen verlangt zu haben. Als Druckmittel soll er die Vergiftung von Produkten in mehreren Lidl-Filialen in Berlin und Hamburg angekündigt haben. Die Anklage lautet auf räuberische Erpressung.

Der Staatsanwaltschaft zufolge waren nach dem ersten Erpresserschreiben Anfang 2006 in Hamburger Lidl-Filialen tatsächlich zwei Mundwasserflaschen gefunden worden, die vorsätzlich mit Salzsäure versetzt gewesen sein sollen. In einem zweiten Erpresserschreiben habe der 40-Jährige dann mitgeteilt, in Berliner Filialen vergiftete Babynahrung und vergiftete Marmelade platziert zu haben. Dort wurden aber keine manipulierten Lebensmittel gefunden.

Mutmaßlicher Täter wurde im Ausland gefasst

In einem dritten Schreiben soll der Angeklagte schließlich angedroht haben, 24 Weinflaschen mit einem hochwirksamen Nervengift zu versetzen und europaweit zu verteilen. Der mutmaßliche Erpresser war im Juni vergangenen Jahres im Ausland gefasst worden.

Am ersten Verhandlungstag wurde lediglich die Anklage verlesen. Für den zweiten Prozesstag am 22. Februar kündigte der Angeklagte eine Aussage an. Das Urteil wird Anfang März erwartet. Das Verfahren ist in Heilbronn anhängig, weil die Unternehmensgruppe Lidl ihre Konzernzentrale im nahe gelegenen Neckarsulm hat.

(tso/ddp)

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