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Prozesse: Berufsverbot für betrügerischen Apotheker

Wegen einer Betrugsserie ist ein Apotheker aus Neukölln vom Amtsgericht Tiergarten zu zwei Jahren Haft auf Bewährung verurteilt worden. Außerdem darf er fünf Jahre lang nicht seinen Beruf ausüben.

Berlin - Der 50-Jährige hatte von Januar 2004 bis Februar 2005 von einem Arzt ausgestellte, fingierte Rezepte für teure Medikamente bei den Krankenkassen abgerechnet, die Arzneien aber weder bestellt noch an Patienten weitergegeben. Durch die so genannten "Luftabrechnungen" entstand den Krankenkassen ein Schaden von 154.000 Euro.

Gegen den am Betrug beteiligten Mediziner wird weiterhin ermittelt. Wie eine Justizsprecherin mitteilte, waren die Rezepte auf Patienten ausgestellt, "die nie bei dem Arzt in Behandlung waren". Im Prozess wurde nicht erörtert, woher die Patientendaten stammten und auf welche Weise die betreffenden Personen in den Betrug involviert waren.

Der Angeklagte hatte im Prozess jedoch angekündigt, eine Namensliste der Personen nachzureichen, die ebenso "in die Machenschaften" verstrickt gewesen seien. Über seinen Verteidiger hatte er die Vorwürfe gestanden und eingeräumt, dass sein Handelns "standeswidrig" war. Der 50-Jährige habe seinem Berufsstand einen erheblichen Imageschaden zugefügt, hieß es im Urteil. Sein umfassendes Geständnis sei aber von erheblichem Wert und strafmildernd zu bewerten. Außerdem bestehe keine Wiederholungsgefahr, da der Mann höchstwahrscheinlich nie wieder in seinem Beruf tätig sein werde. (tso/ddp)

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