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Prozesse: Schüler wegen Mordversuchs vor Gericht

Hinter verschlossenen Türen wird seit Dienstag zwei 15 und 17 Jahre alten Schülern im Berliner Landgericht der Prozess gemacht. Im März sollen die beiden Schulkameraden in Berlin-Mitte drei Jugendliche überfallen haben.

Berlin - Die beiden Schüler müssen sich wegen gemeinschaftlichen Raubes vor Gericht verantworten. Der 15-Jährige ist darüber hinaus wegen versuchten Mordes angeklagt.

Bei dem Überfall hatten die beiden Schüler zunächst die Handys der Opfer verlangt. Als sich ein 16-Jähriger weigerte, das Mobiltelefon herauszugeben, soll der jüngere Angeklagte etwa zehn Mal mit seinem Springermesser auf den anderen Jungen eingestochen und ihn lebensgefährlich verletzt haben. Durch eine Notoperation wurde dem schwer verletzten Jugendlichen das Leben gerettet, Teile der Lunge mussten aber entfernt werden. Die Staatsanwaltschaft geht davon aus, dass es "ohne Billigung" des Mitangeklagten zu dem Messerangriff kam.

Der 15-jährige gebürtige Georgier gab die Messerstiche zu Prozessbeginn zu, wie sein Verteidiger am Rande der Verhandlung mitteilte. Dem Jugendlichen tue es leid, hieß es. Der 16-Jährige sei jedoch "sehr mutig" gewesen, sagte der Anwalt. Es habe sich gewehrt und ins Messer gegriffen. Vor dem Gerichtssaal gab das Opfer an, er könne die Entschuldigung nicht akzeptieren. In zwei Briefen habe dieser um Verzeihung gebeten. Die Mutter des Georgiers schenkte dem 16-Jährigen vor dem Prozess ein Madonnenbild, das dieser auch annahm. Die Verhandlung wird am Freitag fortgesetzt. (tso/ddp)

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