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Berlin: Prügelnde Polizisten verurteilt

Für die Richterin gab es nach drei Verhandlungstagen keine Zweifel mehr: Bei einer Verkehrskontrolle im April 2000 kam es zu Misshandlungen durch Polizisten. Ein 32-jähriger Kraftfahrer und sein Beifahrer seien grundlos gefesselt und traktiert worden.

Für die Richterin gab es nach drei Verhandlungstagen keine Zweifel mehr: Bei einer Verkehrskontrolle im April 2000 kam es zu Misshandlungen durch Polizisten. Ein 32-jähriger Kraftfahrer und sein Beifahrer seien grundlos gefesselt und traktiert worden. Das massive Vorgehen der vier Angeklagten sei „vollkommen überflüssig und überzogen“ gewesen. Gegen den 26-jährigen Polizeimeister Christian K. erging mit sechs Monaten Haft auf Bewährung die höchste Strafe. Ein 29-jähriger Beamter wurde zu einer dreimonatigen Bewährungsstrafe verurteilt. Gegen einen Polizeikommissar und eine Polizeimeisterin ergingen Geldstrafen in Höhe von 4000 und 3000 Euro. Das Amtsgericht Tiergarten sprach die drei Männer der Körperverletzung im Amt und der Nötigung schuldig, die Frau der fahrlässigen Körperverletzung. Die Polizisten hatten den Lkw wegen einer „Fahrt in Schlangenlinien“ verfolgt. Im Prozess erklärten sie, da Mustafa M. trotz Lautsprecherdurchsagen, Martinshorn und Blaulicht nicht gehalten habe, seien sie von einer Trunkenheitsfahrt und Fahrerflucht ausgegangen. Als der Türke endlich stoppte, wurden er und sein Beifahrer aus dem Lkw gezerrt, zu Boden gebracht und gefesselt. Selbst als sich herausstellte, dass keine Straftat vorlag, seien die Handschellen nicht sofort abgenommen worden, hieß es im Urteil. Die Verteidiger kündigten Berufung an. K. G.

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