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Berlin: Punk verprügelt

Gewalt zwischen Links und Rechts nimmt zu

Die brutalen Auseinandersetzungen zwischen linken und rechten Jugendlichen gehen weiter. Am Sonntag früh verprügelten fünf junge Männer der rechten Szene einen Berliner Punk am Bahnhof Ostkreuz – die Rechten müssen das Opfer, der in einem am Bahnsteig stehenden Zug saß, gekannt haben. „Paul, komm raus“, forderten sie Paul L. auf. Zunächst wurde der 24Jährige beschimpft und dann mit Faustschlägen angegriffen. Zwei Begleiterinnen des Punks alarmierten die Bahnhofsaufsicht, diese den Bundesgrenzschutz. Am Ausgang zur Sonntagstraße konnte einer der Rechten, der 19-jährige Christopher T., festgenommen werden.

Wie berichtet, registriert die Berliner Polizei derzeit eine massive Häufung von Schlägereien zwischen Linken und Rechten. Beim Landeskriminalamt wurde deshalb Mitte Juni eine Sonderkommission „Links-Rechts“ gebildet. Die Polizei in Potsdam gründete ebenfalls eine Ermittlungsgruppe, da es auch dort eine Häufung von teilweise brutalen Straftaten gab. Auffällig sei, dass Anhänger der in Berlin in diesem Jahr verbotenen Neonazi-Kameradschaften jetzt in Potsdam zuschlagen – vermutlich, weil ihnen die Berliner Ermittler zu dicht auf den Fersen sind.

Die Potsdamer Staatsanwaltschaft teilte gestern mit, dass bereits am Freitag ein weiterer Täter einen Haftbefehl erhielt. Der junge Mann soll bei dem Überfall einer Gruppe von 15 Rechten auf zwei Linke Anfang Juli beteiligt gewesen sein. Damit ist in der aktuellen Serie bereits der 16. Haftbefehl erlassen worden: fünf gegen linke und 11 gegen rechte Täter. Sechs von ihnen sitzen in U-Haft, der Rest kam gegen Auflagen frei. Ha/ddp

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