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Lagos liegt im Süden Nigerias und ist die größte Stadt des Landes.

© picture-alliance/ dpa

Homofeindlichkeit in Nigeria: Massenverhaftungen wegen angeblicher Homosexualität nahe Lagos

Wie lokale Medien berichten, sind in Nigeria über 40 Männer festgenommen worden, weil sie angeblich gleichgeschlechtlichen Sex hatten.

In einem Hotel in Owode Onirin nahe Lagos hat die Polizei 42 Männer verhaftet. Sie war am Samstag in das Gebäude gestürmt wie die örtliche Zeitung "Punch" berichtet. Den Männern werde vorgeworfen, homosexuelle Handlungen vorgenommen zu haben.

In Nigeria kann dies mit bis zu 14 Jahren Gefängnis bestraft werden. Wer sich direkt oder indirekt als homosexuell zu erkennen gibt, kann ebenfalls bestraft werden. Queere Clubs sind ebenso verboten wie gleichgeschlechtliche Ehen. Vor drei Jahren hatte der damalige Präsident Goodluck Jonathan die Gesetze dahingehend verschärft.

Schon häufiger wurden Menschen wegen angeblicher Homosexualität verhaftet, ins Gefängnis musste laut BBC allerdings noch niemand. Im April wurden mehr als 50 Männer festgenommen, weil sie angeblich an einer Homo-Hochzeitsfeier in der nordnigerianischen Stadt Zaria teilgenommen hatten.

In einigen, nördlichen Landesteilen - hier ist der Einfluss der radikal-islamischen Terrormiliz Boko Haram besonders groß - gelten Scharia-Regeln, nach denen Homosexuelle auch mit Peitschenhieben und der Todesstrafe belegt werden können.

Die am Samstag verhafteten Männer sollen bald vor Gericht gestellt werden. (qsp)

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