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Sarah Rotella (links) und Adrianna Dilonardo beim Dreh von "Almost Adults".

© Instagram

Youtube-Stars Sarah Rotella und Adrianna Dilonardo: Lesbisches Leben zeigen wie es ist

Auf Youtube sind Sarah Rotella und Adrianna Dilonardo mit ihrem "Gay Women Channel" Stars. Jetzt haben sie ihren ersten Film gedreht: "Almost Adults" erzählt realistisch über ein lesbisches Coming Out.

Eigentlich sind Cassie und Mackenzie beste Freundinnen. Gemeinsam gehen sie aufs College, sie wohnen gemeinsam in einer WG, studieren im letzten Jahr. Doch plötzlich wird ihre Freundschaft auf die Probe gestellt - und zwar durch Mackenzies Coming Out.

Nicht, dass Cassie etwas gegen das Lesbischsein ihrer Freundin hätte. Doch dass viele andere vor ihr von dem Coming Out erfahren haben, verunsichert sie. Hinzu kommt, dass ihre Leben auf einmal so völlig verschieden scheinen: Auf der einen Seite Mackenzie, die überrascht ist über die vielen positiven Reaktionen ihres Umfelds auf ihre Homosexualität und in eine für sie neue Welt aufbricht. Auf der anderen Cassie, selber hetero, die gerade erst die Langzeitbeziehung zu ihrem Freund beendet hat und darüber sehr unglücklich ist.

Die Filmemacherinnen sind lesbisch - das kommt dem Film zugute

"Almost Adults" heißt der erste Film der kanadischen Filmemacherinnen Sarah Rotella und Adrianna Dilonardo, der das Erwachsenwerden von Mackenzie und Cassie erzählt. Nachdem der Film schon auf verschiedenen LGBTQ-Filmfestivals gelaufen ist, kann man ihn jetzt auch online auf mehreren Plattformen sehen. Dem Mainstream-Publikum mögen Rotella und Dilonardo bisher kaum bekannt sein. Doch im Internet haben die beiden, die sowohl für das Drehbuch als auch für die Regie verantwortlich sind, seit Jahren eine feste Fangemeinde.

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So laden die beiden Freundinnen regelmäßig Videos auf ihren Youtube Channel „Unsolicited Project“ - auch bekannt als „Gay Women Channel“ - hoch. Mit dem großen Erfolg hatten sie selbst nicht gerechnet, als sie vor vier Jahren starteten, sagt Rotella. Doch vor allem ihre Parodie “Gay Women Will Marry Your Boyfriends“, mit der sie um Unterstützung für die Eheöffnung warben, sei ein Riesenerfolg gewesen: "Also haben wir einfach weiter Videos über lesbische Frauen gemacht“.

Von ihren Fans haben sie auch viel Unterstützung für den Film erhalten. „Die Leute wollen sich selbst auf der Leinwand sehen, sie wollen, dass ihre Geschichten erzählt werden", sagt Rotella. Tatsächlich kommt dem Film zugute, dass die Filmemacherinnen selbst lesbisch sind. Die ersten, manchmal durchaus unbeholfenen Schritte Mackenzies in die lesbische Welt werden ziemlich realistisch gezeigt. Ebenso ihr erster Sex mit einer Frau: Hier werden eben keine Männerfantasien hineinprojiziert, wie es etwa bei dem von einem Mann gedrehten Film „Blau ist eine warme Farbe“ häufig kritisiert wurde.

Ihr Video „Lesbian Sex: Expectation Vs. Reality“ erreicht 27 Millionen Klicks

Rotella und Dilonardo beschreiben ihren Youtube Channel als „einen Comedy-Kanal für Frauen, von Frauen“, sie sind dieses Jahr für einen Shorty Award im Bereich LGBTQ+ Youtube Channel nominiert. Eines ihrer erfolgreichsten Videos „Lesbian Sex: Expectation Vs. Reality“ wurde über 27 Millionen Mal aufgerufen. Ihre Clips reichen von Kurzfilmen wie „You Say Good Morning At Midnight“ über Sketche wie „Straight Girl Anonymous“ - dabei geht es um eine anonyme lesbischen Selbsthilfegruppe, deren Mitglieder versuchen über heterosexuelle Frauen hinwegzukommen - bis hin zu ihrer Webserie „Til Lease Do Us Part“.

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Das Internet und besonders Social Media bieten ihnen die Möglichkeit immer wieder neue Ideen zu verwirklichen, sagen die beiden. So haben sie im Herbst letzten Jahres auf Snapchat die 30-tägige Webserie „This is Taylor“ veröffentlicht, die jeweiligen Episoden von ein bis zwei Minuten wurden täglich auf ihren Snapchat Account „Gay Women Channel“ hochgeladen. Sie zeigen, wie Taylor ihre Sexualität neu entdeckt und Frauen kennen lernt. Innerhalb von fünf Tagen drehten sie die Folgen. "Es sollte sich so anfühlen, als ob man einer Freundin auf Snapchat folgen würde“, sagt Dilonardo.

Die Filmemacherinnen sehen in den heutigen Sozialen Netzwerken und in Youtube auch die Chance, mit der queeren Community in Kontakt zu treten. „Früher fühlte es sich so an, als ob man alleine wäre, heute geht man online und trifft hunderte lesbische Frauen“, sagt Rotella.

Der Film wurde komplett unabhängig finanziert

Mit einer sehr erfolgreichen Kickstarter-Kampagne nahmen sie für den Film dreimal so viel Geld ein wie ursprünglich geplant. Sie konnten dadurch ihren Film selbst finanzieren und die volle kreative Kontrolle behalten. „Traditionell wird das Drehbuch einer Produktionsfirma vorgelegt und die geben dann grünes Licht. Aber durch Kickstarter konnten wir direkt mit unserem Publikum sprechen, das hat uns dann grünes Licht gegeben“ erzählt Rotella. Mit Produktions-Vlogs hielten sie Fans regelmäßig über die Dreharbeiten auf dem Laufenden.

Ihren zweiten Film haben die beiden Kanadierinnen bereits fertig gedreht. Wann genau er veröffentlich wird, steht jedoch noch nicht fest. Klar ist dagegen: Auf Youtube sind sie weiterhin aktiv - und werden auch in Zukunft Videos über lesbische Themen veröffentlichen.

Den Film "Almost Adults" gibt es auf iTunes, Vimeo und verschiedenen andere Plattformen zu kaufen, diese finden sich hier. Zu ihrem Youtube Channel geht es hier

Mehr LGBTI-Themen finden Sie auf dem Queerspiegel, dem queeren Blog des Tagesspiegels. Folgen Sie dem Queerspiegel in den sozialen Netzwerken:

Chiara Bewer

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