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Radwege: Auf dem Kaiserdamm gilt jetzt noch mehr: Augen auf!

Stefan Jacobs reiht sich mit dem Rad auf dem achtspurigen Kaiserdamm ein.

Die haben doch ein Rad ab!, war die erste Reaktion ortskundiger Autofahrer angesichts der Nachricht, dass ausgerechnet auf dem Kaiserdamm die Radler künftig auch auf der Straße fahren dürfen. Bei acht Spuren, null Kurven und gern mal 70 Sachen müssen die doch lebensmüde sein, nicht wahr? Nicht wahr. Denn die meisten Autofahrer ahnen nicht den Wahnsinn, der sich ein Stück weiter rechts abspielt, auf dem (bisher benutzungspflichtigen) Radweg: Mit Einkäufen bepackte Menschen treten zwischen Bäumen blind auf den Radweg, Autofahrer reißen blind die Türen auf, Last- und Lieferwagenfahrer biegen blind rechts ab. Erstaunlich oft passiert nichts, aber allzu oft eben doch. Ein neunjähriger Junge und eine 64-Jährige haben die Blindheit anderer schon mit dem Leben bezahlt. Dagegen fuhren die, die in Ramsauers Welt wohl Kampfradler sind, schon bisher auf der Straße. Illegal, aber sicher. Jetzt werden andere ihnen folgen. Und schon durch ihre Anwesenheit manchen Autofahrer nerven. Dabei könnte man es positiv sehen: Wen man sieht, fährt man nicht um. Und wer mit Tempo 25 vor einem her radelt, will meist dasselbe wie man selbst: Sicher ankommen.

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