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Berlin: Räuberduo überfällt Hotels und Pensionen

Bewaffnete Männer verübten gleich drei Taten in einer Nacht. Polizei registrierte fünf Raubzüge seit Jahresbeginn

Die Hoteliers der Stadt sind verängstigt. Ein Räuberduo hat seit Jahresbeginn mindestens fünf Hotels und Pensionen in der Stadt überfallen. Allein am Montagabend wurden innerhalb von zweieinhalb Stunden in Moabit, Wilmersdorf und Charlottenburg drei Überfälle verübt. Die beiden Täter waren maskiert, einer von ihnen bedrohte die Opfer – Angestellte der Hotels – mit einer Pistole. Sein Komplize leerte die Kassen. Die Räuber sind vermutlich türkischer oder arabischer Herkunft und zwischen 18 und 22 Jahre alt.

Unmittelbar nach ihrer vorerst letzten Tat am Montagabend gegen 22.50 Uhr an der Schlüterstraße rannten die Täter rund 300 Meter bis zum Olivaer Platz und nahmen dort ein Taxi. Ein Radfahrer, der zufällig vorbeikam, wunderte sich, dass die beiden Männer „so euphorisch“ waren. Ein Gast des überfallenen Hotels „Bogota“ verfolgte die Täter. Er beobachtete sie, als sie in das Taxi stiegen. Die Polizei hofft, bald den Fahrer des Fluchttaxis zu finden, um von ihm zu erfahren, wo die beiden Verdächtigen abgesetzt wurden.

Begonnen hatte die Raubserie bereits am 7. Januar in Wilmersdorf. Gegen 19.30 Uhr überfielen die Täter damals das Hotel „Alpina“ an der Trabener Straße in Grunewald. Am 30. Januar war das „Golden Tulip“ an der Straße Alt-Moabit 86a Ziel des Räuberduos. Offenbar wurden sie dann immer mutiger: Gegen 20.30 Uhr am Montagabend bedrohten sie den Portier im Hotel „Le Nation“ an der Zinzendorfstraße in Moabit und verlangten von ihm, den Hotelsafe zu öffnen. Der Mann hatte aber keinen Tresorschlüssel. Also musste schnappten sich die Täter die Geldbörse des Mannes und verschwanden. Gut 40 Minuten später erschienen die Räuber im Hotel „Lichtburg“ an der Paderborner Straße in Wilmersdorf. Dort zwangen sie eine 23-jährige Empfangsdame, die Kasse zu öffnen. Die Täter leerten sie, sperrten die Frau in eine Wäschekammer und verschwanden. Die Frau konnte aber durch ein Fenster fliehen und die Polizei benachrichtigen. Als die Beamten kamen, waren die Täter bereits auf der Flucht.

Bis zum nächsten Überfall vergingen dann etwa eineinhalb Stunden – dann nahm sich das Räuberduo das Hotel „Bogota“ an der Schlüterstraße vor. Dort war gerade Schichtwechsel; deswegen standen zwei Mitarbeiter hinter dem Tresen. Der Täter mit der Pistole bedrohte die 47 und 40 Jahre alten Angestellten, hielt die Waffe einem der Hotelmitarbeiter an den Kopf und brüllte „Überfall! Hinknien! Geld her!“ Weil das 40-jährige Opfer offenbar nicht schnell genug reagierte, schlug ihm der Räuber mit der Hand ins Gesicht. Der Komplize rannte sofort hinter den Tresen und räumte die Kasse leer. Der Mitarbeiter sei am Auge verletzt, sagte Hotel-Manager Steffen Rissmann.

Der bewaffnete Täter trug eine blaugraue parkaähnliche Jacke, deren fellgesäumte Kapuze er sich tief ins Gesicht gezogen hatte. Sein Komplize trug eine auffallend gelbe Jacke und hatte sich eine Wollmütze mit Sehschlitzen über den Kopf gezogen, sagte der Hotelmanager. Er wurde vor Jahren selbst schon einmal Opfer eines Überfalls und hatte seine Mitarbeiter angewiesen, in solchen Fällen „ja nicht den Helden zu spielen.

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