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 Die ehemalige Rennfahrerin Heidi Hetzer beim Start ihrer Weltreise am Berliner Olympiastadion.

© Hannibal/dpa

Rallyefahrerin kehrt zurück nach Deutschland: Krebsverdacht: Heidi Hetzer unterbricht Weltreise

Heidi Hetzer muss ihre Weltreise unterbrechen: Verdacht auf Hautkrebs. Am Montag soll sie nach Deutschland kommen. Wie es weitergeht ist unklar.

Es rumpelt irgendwie von Beginn an. Erst gab es Ärger um den Mitfahrer, den sie mehrfach austauschte, dann immer wieder Schäden an ihrem Oldtimer „Hudo“. Wer mit einem Auto aus dem Jahr 1930 die Welt umrunden will, muss auf Zwischenfälle gefasst sein, kaum eine weiß das besser als Heidi Hetzer, ehemalige Autohaus-Chefin und Rallyefahrerin. Doch dass die 78-Jährige selbst mal „in die Werkstatt“ muss, wie sie es ausdrückt, damit hatte sie wohl weniger gerechnet.

Seit eineinhalb Jahren befindet sich Hetzer auf Weltreise, im Sommer wollte sie nach Berlin zurückkehren, doch nun muss sie ihre Reise vorzeitig abbrechen – oder, wenn es nach ihr geht, unterbrechen. „Einige haben es schon geahnt. Etwas stimmt nicht“, schreibt Hetzer auf ihrem Blog heidi-um-die-welt.com. „Heidi muss nach Deutschland in die Werkstatt. Sie fühlt sich prima, ist aber von bösartigem Rost befallen und benötigt eine Hohlraumsanierung. Der Rost muss weg bevor er die ganze Karosserie befällt, sonst gibt’s keinen neuen TÜV für die Fahrerin.“

Verdacht auf Krebs

Mit Rost meint Hetzer offenbar Krebs, Hautkrebs, den man in einer Station in Nordamerika an ihrer Hand gefunden habe. Andere Zeitungen zitieren ihre Tochter Marla, die gemeisam mit ihrem Bruder Dylan darauf gedrungen hätten, Hetzer nach Berlin zu holen. Die weltreisende Mutter hätte den Krebs zunächst verschwiegen und sei nach Südamerika weitergereist, sagte die Tochter der B.Z.

Dort hatte Hetzer zu Beginn des Jahres auch ihre neue Mitfahrerin getroffen, die Fotografin Liliana Merlin Frevel, 28 aus Coburg. Hetzer hatte für ihre Reise durch Südamerika jemanden gesucht, der Spanisch spricht. Frevel, deren erste Fotos bereits auf der Reisewebsite zu sehen sind, will mit den Bildern auch ein kleines Fotobuch gestalten. Sie ist in Lima geblieben und soll dort auf Hetzers Rückkehr warten. „Lili wartet solange und Hudo ist freundlicherweise im Museo de Autos Antiguos Colección Nicolini (Lima) untergebracht“, heißt es auf der Website. Am Montag soll Hetzer in Deutschland ankommen. „Nach der neuen Planung ist Heidi in zwei Monaten wieder in Südamerika unterwegs. Was andere schaffen, kann Heidi schon lange, also macht euch keine Sorgen!“

Die Weltreise sei lediglich unterbrochen, nicht abgebrochen, schreibt Hetzer. „Heidi lässt sich behandeln (obwohl sie natürlich gar keine Lust dazu hat) und fährt dann weiter.“

Erst im September war Heidi Hetzer bei einer Reparatur die Hand in den Laufenden Motor ihres Hudson Great Eight geraten. Dabei verlor sie einen Teil des kleinen Finger der rechten Hand.

Auf den Spuren von Rennfahrerin Clärenore Stinnes

Hetzer war im Juli 2014 aufgebrochen – auf den Spuren ihres Vorbilds, der Rennfahrerin Clärenore Stinnes, die in den 1920er Jahren als erste Frau die Welt mit einem Auto umrundete. Sie will alle fünf Kontinente bereisen, bis zum Sommer stehen noch Südamerika und Afrika auf dem Programm. Nach einem Jahr hatte sie trotz der vielen Pannen bereits rund 45 000 Kilometern durch Asien, Australien und Neuseeland geschafft.

Ob sie Stationen ihrer Reise weglässt, oder länger unterwegs sein wird, gab Hetzer erstmal nicht bekannt. Die Tochter des Unternehmers Siegfried Hetzer hatte 1953 an ihrem ersten Rennen teilgenommen. Nach dem Tod ihres Vaters im Jahr 1969 sein Opel-Autohaus in Charlottenburg übernommen und es zu einem der größten Verkaufshäuser Berlins ausgebaut.

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