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Marten Laciny, bekannt als Marteria oder auch Marsimoto.

© Paul Ripke

Rapper Marteria: "Ich liebe Plattenbauten. Real talk. Marzahn!"

Angeln war seine Rettung. Nach Drogen, Partys und Hartz IV ersetzt die Jagd auf Barsche ihm den Stoff. Marteria, dickster Fisch im deutschen Rap, über die Fänge seines Lebens. Unser Blendle-Tipp.

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Marteria, neuerdings müssen auf Ihrem Tourplan Gewässer eingetragen werden. Sie angeln in jeder freien Minute. Sind Sie jetzt der Langweiler, wie Sie ihn in Ihrem Hit „Kids“ beschreiben: „Keiner hat mehr Bock auf Kiffen, Saufen, Feiern“?

Angeln ist in Deutschland 15 Jahre hintendran. In den Staaten oder Skandinavien ist das längst ein Lifestyle-Ding, hat viel mit Hip-Hop zu tun. Du kaufst dir einen dicken Pulli, eine geile Mütze und eine Angel. Hier herrscht das Bild von einem Angler als AfD-Opa mit fünf Dosen Bier.

Rapper wie Sido und Bushido angeln auch. Reden Sie über Abfangquoten statt über Plattenverkäufe?

Klar! Ursprünglich war das Fischen bestimmt eine Ausrede der Männer, um vor den Weibern abzuhauen und sich besaufen zu können. Die neue Generation ändert das. Man liebt die Fische, hat einen gesunden Umgang damit. Wenn ich fünf fange, esse ich einen. Die anderen werden wieder ins Wasser gelassen.

Nach einem Konzert ist so eine Stille entspannend.

Welche Stille? Natur ist total laut. Da schießt ein Seeadler neben mir ins Meer, das ist Mega-Action.

Müssen Sie sich anstrengen, beim Angeln nicht zu sprechen?

Das ist ein Mythos, genau wie: Dreck reinigt den Magen. Man kann sogar laut Musik hören. Beim Angeln geht es nicht grundsätzlich um den Fisch. Ich steige bei Sonnenaufgang ins Boot, bin Teil der Natur. Das Draußensein ist abenteuerlich. Ich merke das bei meinem zehnjährigen Sohn und seinen Freunden. Wie die Kids losrennen, was die entdecken. Sie lernen, wo Gefahren sind, wie man auf Bäume klettert. Hängen nicht den ganzen Tag vor der Scheißglotze oder zocken.

Auch Ihr Vater hat Sie einst mitgenommen.

Das ist eine ganz besondere Romantik...

Das vollständige Interview können Sie für 45 Cent beim digitalen Kiosk Blendle lesen.

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