zum Hauptinhalt

Berlin: Rat für Reisende: Geflügelmärkte sind tabu

Bedenkenlos nicht. Zwar ist die Gefahr, sich dort mit den Vogelgrippeviren zu infizieren, nach Expertenansicht gering.

Bedenkenlos nicht. Zwar ist die Gefahr, sich dort mit den Vogelgrippeviren zu infizieren, nach Expertenansicht gering. Allerdings könnte man die Viren bei der Rückkehr nach Deutschland einschleppen, zum Beispiel mit der Kleidung. Deshalb sollten Türkeibesucher einen direkten Kontakt zu Tieren vermeiden und einen Bogen um Geflügelmärkte machen.

SOLL MAN SICH VOR TÜRKEIREISEN IMPFEN LASSEN?

Die Vogelgrippe ist eine Tierseuche und nicht von Mensch zu Mensch übertragbar. Auch die aggressive Variante H5N1 ging bisher nur vom Tier auf den Menschen über, und das nur nach sehr intensivem Kontakt. Eine Impfung gegen einen möglicherweise mutierten H5N1-Erreger, der von Mensch zu Mensch ansteckend wäre, ist derzeit nicht möglich. Denn der Impfstoff kann erst entwickelt werden, wenn dieses völlig neue Virus identifiziert ist. Und das dauert einige Wochen.

SCHÜTZT EINE NORMALE GRIPPEIMPFUNG?

Nein. Allerdings kann so vermieden werden, dass man sich mit beiden Grippearten infiziert und so dem Vogelgrippe-Erreger die Chance gibt, sein Erbgut mit dem der Humangrippe zu verschmelzen. Durch diese Mutation könnte das besonders aggressive Vogelvirus auch von Mensch zu Mensch übergehen.

KANN MAN GEFLÜGEL GEGEN VOGELGRIPPE IMPFEN?

Prinzipiell ja. Einen Impfstoff gibt es bereits. Doch Experten raten derzeit davon ab. Denn die so geschützten Tiere erkranken nicht, können aber den Erreger in sich tragen und weiterverbreiten. Außerdem dürfte das Fleisch der geimpften Tiere laut Lebensmittelgesetz nicht verkauft werden.

SOLL MAN NACH DER RÜCKKEHR ZUM ARZT?

Das ist nicht nötig, sagen Fachleute. Denn die Wahrscheinlichkeit, sich mit dem Erreger anzustecken sei gering. Dann müsste man schon auf einer Geflügelfarm mit den Sekreten erkrankter Tiere zu tun gehabt haben, sagen Tierärzte. Doch in den betroffenen Gebieten seien verdächtige Zuchtbetriebe für die Öffentlichkeit gesperrt. In der Türkei gebe es ein funktionierendes System der Seuchenüberwachung. I.B.

-

Zur Startseite

showPaywall:
false
isSubscriber:
false
isPaid:
showPaywallPiano:
false