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Berlin: Rauchfahnen

Politik der verbrannten Erde – das ist eine strategische Methode, so alt wie die Menschheit. Aber sie gilt als ethisch bedenklich, und deshalb brauchte es einen Feldherrn wie den Berliner FDP-Fraktionschef Martin Lindner, um zu einer Neudefinition zu gelangen: Er hat jetzt mit einem Flammenwerfer das wuchernde Unkraut vor dem Abgeordnetenhaus abgefackelt.

Politik der verbrannten Erde – das ist eine strategische Methode, so alt wie die Menschheit. Aber sie gilt als ethisch bedenklich, und deshalb brauchte es einen Feldherrn wie den Berliner FDP-Fraktionschef Martin Lindner, um zu einer Neudefinition zu gelangen: Er hat jetzt mit einem Flammenwerfer das wuchernde Unkraut vor dem Abgeordnetenhaus abgefackelt. Ob die braunen Flächen nun attraktiver aussehen als vorher der struppige Beifuß?

Offenbar hat sich vor allem die BSR darüber geärgert, deren Job das Unkrautzupfen wäre. Das war beabsichtigt, denn die FDP tut ja nichts ohne Hintersinn, und der heißt „Privatisierung“. Lindner, kaum waren die Rauchfahnen verzogen, forderte also die internationale Ausschreibung solcher Leistungen: Der Günstigste bekäme den Zuschlag.

Hm. Männer mit Flammenwerfern, die im Geschwindmarsch durch Berlin eilen, hier ein Gänseblümchen atomisieren, dort eine Hecke wegpusten, nebenbei Hundehaufen nebst Hund einsacken und auch noch Zeit finden, Graffiti wegzuputzen? Ach, bald ist Wahl. Dann wächst auch das Unkraut von ganz allein schon wieder viel langsamer. (Seite 8)

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