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Berlin: Rauschgifthandel: Anklage: Drogengeld nach Holland geschmuggelt

Der Mann auf der Anklagebank zeigt keine Reue, seine Stimme klingt fast heiter. "Für mich ist Haschisch rauchen Teil meiner Kultur", sagt Andreas P.

Der Mann auf der Anklagebank zeigt keine Reue, seine Stimme klingt fast heiter. "Für mich ist Haschisch rauchen Teil meiner Kultur", sagt Andreas P., 41, vor dem Landgericht. Mit 13 Jahren habe er zum ersten Mal Marihuana geraucht, später auch mit Haschisch gehandelt, aber bis heute harte Drogen, Alkohol und Nikotin "straight abgelehnt". Den Handel mit Marihuana hat Andreas P. als Erwachsener dann durchaus professionell betrieben. Der Staatsanwalt wirft dem Mann vor, den Schmuggel von Drogengeldern in Milionenhöhe organisiert zu haben. Zwischen 1996 und Frühjahr 2000 sollen 15 Millionen Mark in die Niederlande gebracht worden sein. Das Geld stammte aus dem Drogenverkauf. Die Gewinnmargen, sagt der 41-Jährige, seien beim Haschisch niedrig. "Für ein Kilo zahlt man in Holland 6000 Mark und verdient in Deutschland 6500 Mark." Den Erlös ließen Andreas P. und seine Komplizen von Kurieren in Gulden umtauschen und in die Niederlande bringen, um davon neues Rauschgift zu kaufen. Allein 2,7 Millionen Mark soll Rose R. in ihrem Wagen geschmuggelt haben. Die 49-jährige Kauffrau sitzt jetzt mit einem weiteren Komplizen neben Andreas P. auf der Anklagebank. Auffällige Geldtransaktionen in die Niederlande über mehrere Millionen Mark ließen die Berliner Drogenhändler auffliegen.

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