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Kein Ort für Neonazis. In Berlin wurden mehrere Wohnungen bekannter Extremisten durchsucht.

© dpa

Exklusiv

Razzia: Schlag der Berliner Polizei gegen Neonazis

Im Rahmen von Ermittlungen gegen Neonazis hat die Polizei neun Wohnungen durchsucht. Dabei wurden unter anderem Schusswaffen, Schlagringe und Polenböller gefunden. Unter den Beschuldigten ist auch ein alter Bekannter.

Die Berliner Polizei hat nach Informationen des "Tagesspiegel" am Dienstag neun Wohnungen von Neonazis sowie eine Kneipe und einen Handwerksbetrieb durchsucht, die auch der rechten Szene zugeordnet werden. Gegen die Rechtsextremisten ermittelt die Staatsanwaltschaft wegen Angriffen auf Homosexuelle, Volksverhetzung, illegale Plakatierung und weiterer Delikte. An der Razzia hätten sich auch Beamte aus Brandenburg beteiligt, da einer der Neonazis aus dem Nachbarland stammt, hieß es in Sicherheitskreisen. Bei dem Mann handelt es sich um Sascha L., der schon in den 1990er Jahren als brutaler Schläger aufgefallen war. Der Skinhead hatte im Februar 1996 in Brandenburg/Havel den Punk Sven Beuter zu Tode getreten. Das Landgericht Potsdam verurteilte Sascha L. im November 1996 wegen Totschlags zu siebeneinhalb Jahren Haft. Der Rechtsextremist lebt inzwischen im Berliner Bezirk Pankow.

Bei der Durchsuchung stellte die Polizei zwei Schusswaffen, einen Schlagring, Polenböller, Handys und USB-Sticks sicher. Die Beamten nahmen sich auch die Wohnung eines NPD-Funktionärs sowie die eines kürzlich verurteilten Neonazis vor. Anfang Februar hatte das Amtsgericht Berlin-Tiergarten gegen Julian B. eine Bewährungsstrafe wegen Bedrohung und gefährlicher Körperverletzung im Berliner Wahlkampf 2011 verhängt.

Ein Anlass für die Durchsuchung war auch das Verfahren gegen Hintermänner der Homepage des "Nationalen Widerstands Berlin". Auf der Seite "NW Berlin" wurden steckbriefartig zahlreiche Nazigegner als "Linkskriminelle" diffamiert. (tsp)

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